Die Morphiumsucht und ihre Behandlung.

  • Erlenmeyer, Friedrich Albrecht, 1849-
Date:
1887
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Credit: Die Morphiumsucht und ihre Behandlung. Source: Wellcome Collection.

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    Psychose. Pat. feuerte wiederholt gegen seine Hallucinationsobjecte ein paar Revolverschüsse und überfiel seinen Diener, um angeblich aus seinem Munde eine versteckte Laterne herauszuzwingen. Ueberführung unter Militärescorte ins Spital. Heilung. 257. The Cocaine Habit. Redactionsartikel unter „Wochenneuigkeiten in The New-York med. Record 1886, 29. Mai. „Kein Arzneimittel mit einer so kurzen Geschichte hat so viele Opfer ergriffen als das Cocain. Wir fürchten, dass der Cocainismus eine grosse aber düstere Zukunft vor sich hat. Es ist eine Gewohnheit, die sich leichter erwirbt und Leib und Seele schneller zu Grunde richtet als das Morphium. Wir bringen diese Bemerkungen in Folge eines traurigen Falles, der kürzlich aus einer Stadt in Central New-York berichtet wurde: Ein Arzt und seine Tochter gingen in ein Hotel und benahmen sich fast wie Maniacalische in Folge von Cocainmissbrauch; beide hatten seit einiger Zeit Cocain in ungeheuren Dosen subcutan gebraucht. 258. Richardiere: Sur quelques accidents peu connu du mor- phinisme dans les maladies aigues. (Vortrag in der Societe medico pratique.) L'TJnion medicale 1886. No. 150. 25g. Seifert: Ueber Cocain und Cocainismus. Sitzungsbericht der Würzburger physical. medic. Gesellschaft. Sitzung vom 10. April 1886. Mehrere Fälle von acuter Cocainvergiftung nach localer (10 und 20%) Anwendung in der Nase. Auffallende Nachblutungen (Gefässlähmung! Erlenmeyer). Ein Fall von Cocainsucht bei einem Morphinisten : 40jähriger Kaufmann, seit drei Jahren morphiumsüchtig wegen Gallensteinen. 4 Ent- ziehungen , immer wieder rückfällig. September 85 letzte Entziehung. „Diese ging sehr leicht von Statten mit Hilfe von Cocaininjectionen in steigender Dosis, so dass er Mitte October nur noch Cocain injicirte und vom Morphiumgenuss befreit war. Nun ging aber der Cocainmissbrauch an, sein Arzt hatte ihm gleich Anfangs mitgetheilt, dass Cocain gar nicht schädlich sei, dass er gegen die Reste der Beschwerden noch Cocain weiter gebrauchen könne. Pat. verschaffte sich nun Cocain grammweise etc. — und kam Anfang November so weit, dass er pro die 1,0 Cocain einspritzte; die Folgen blieben nicht aus. Patient wurde von einem fortwährenden Cocainhunger geplagt, bekam Diarrhoe, Appetitlosigkeit, wurde sehr aufgeregt, konnte nicht mehr lesen und schreiben, wurde misstrauisch gegen die ganze Umgebung, verlor die Kraft in den Muskeln, konnte nicht mehr recht gehen, ermüdete sehr leicht, magerte ab, Schlaf trat nur gegen Morgen und nur für wenige Stunden ein. Bei der ersten Vorstellung machte mir