Versuche über die Einflüsse der Wärme und chemischer Agentien auf die electromotorischen Kräfte der Muskeln und Nerven : vorläufiger Mittheilung / von Jakob Worm Müller.

  • Worm Müller, Jakob, 1834-1889.
Date:
1868
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Credit: Versuche über die Einflüsse der Wärme und chemischer Agentien auf die electromotorischen Kräfte der Muskeln und Nerven : vorläufiger Mittheilung / von Jakob Worm Müller. Source: Wellcome Collection.

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    obachtct, welche die von einer starken Anordnung; des Gastroenemius herrührende übertrifft*), und blos in ein paar Fällen eine solche, die derselben annähernd gleichkommt (z. B. in einem Versuche, wo ich den Muskel nicht vor Eintrocknung geschützt hatte, und wo die elec- tromotorische Kraft eine Grösse von 0,074 D. erreichte). Bei Ver- suchen auf Winterfrösche habe ich mit dem M. Sartorius in starker wirksamer Anordnung eine electromotorische Kraft von 0,042 D. (als höchste Zahl) bekommen; Negativität von so grosser electromotorischer Kraft ist in meinen Erwärmungsversuchen nur in einer kleineren Zahl der Fälle erreicht; in der Mehrzahl der Fälle war die electro- motorische Kraft geringer. Hinsichtlich der beeinflussenden Umstände hebt Dr. Hermann nur hervor, dass ein langsames Erwärmen bis auf 40° den vollen Strom entwickelt, welcher bei weiterer Steigerung nicht zunimmt; in meinen Versuchen hat die Steigerung der Tempera- tur über 40° C. einen unverkennbaren Einfluss auf die Grösse der Negativität; die Ausnahmsfälle sind oben erwähnt. Auch bezüglich der starren Muskeln sind meine Befunde ab- weichend. Dr. Hermann will auch hier dieselbe Positivität gefunden haben, welche nach ihm mit der weiteren Erwärmung bis 90° con- tinuirlich steigt und niemals in Negativität übergeht. Ich habe in den verschiedenen Stadien nach dem Tode eine successive Abnahme beider Ströme gefunden, in todtenstarren Muskeln waren sie incon- stant und nur äusserst schwach und in faulenden waren sie nicht vorhanden. Diese meine Befunde stimmen mit den übrigen Erfahr- ungen über das allmählige Absterben der Froschmuskeln nach dem Tode sehr gut überein. Diese Abweichungen rühren wahrscheinlich zum Theile davon her, dass Dr. Hermann mit Sommerfröschen (?) und ich mit Winter- fröschen experimentirt habe, wesentlich aber wohl davon, dass Dr. Hermann's Methode zu messenden Versuchen nicht geeignet ist, in- dem die ungleichartige Berührung des Muskels (einerseits mit Ton- electrode, andererseits mit Kochsalzlösung) und die Erwärmung der einen Tbonelcctrode grosse und nicht controllirbare Fehlerquellen ein- schliesst. Der Muskel muss auf beiden Seiten mit Salzlösung in Be- rührung stehen und die Thonelectroden müssen nicht erwärmt wer- den. Ferner muss dafür Sorge getragen werden, dass der nicht zu erwärmende Theil des Muskels oder Nerven vor Wasserdämpfen, strahlenden Wärme und Eintrocknung geschützt wird. Das Aufhängen *) Bei Versuchen auf Winterfrösche habe ich mit Gastroenemius eine electro- motorische Kraft von 0,095 D. bekommen.