Normale und pathologische Anatomie der Nervenzellen auf Grund der neueren Forschungen / von A. Goldscheider und E. Flatau.

  • Goldscheider, Alfred, 1858-1935.
Date:
1898
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Credit: Normale und pathologische Anatomie der Nervenzellen auf Grund der neueren Forschungen / von A. Goldscheider und E. Flatau. Source: Wellcome Collection.

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    Ausserdem vacuolisiren die dünnen Fixirungsmittel etwas anders (gröber, deutlicher und g-leichmässiger) als die concentrirteren. Die Frage, ob man diese streifige Struktur der Zwiscben- resp. Grundsubstanz intra vitam erkennt, konnte Held nicht entscheidend beantworten, da er in den Fortsätzen der Vorder- hornzellen an lebensfrischem Zerzupfungsmaterial eine deutliche Streifung in einigen Fällen beobachtet hat, in anderen dagegen nicht, so dass man nicht sicher sagen kann, ob erstere auf einen wirklich vital vorhandenen längsmaschigen Protoplasmabau zurück- zuführen sei. Diese Strukturen können aber, wie Held meint, sehr wohl ebenfalls als Gerinnungs- oder Entmischungsprocesse aufgefasst werden, welche durch vitale chemische Vorgänge innerhalb der Zelle entstehen. DasResume der oben geschilderten Strukturverhält- nisse des Nervenzellenprotoplasmas lautet dahin, dass man in demselben zwei Bestandtheile unterscheiden kann: eine chromatische (nach Nissl geformte oder ge- färbte, nach V. Lenhossek als Tigroidsubstanz), welche der Interfilarmasse Flemming's entspricht, und eine achromatische (nach Nissl ungeformte oder nicht ge- färbte) Substanz, auch Zwischen- oder Grundsubstanz genannt, welche der Flemming'schen Filarmasse ent- spricht. Die erstere tritt deutlich bei Anwendung der Nissl'schen Methode (Alkohol-Methylenblau, Sublimat- Thionin, Toluidinblau) hervor, die zweite bei Anwen- dung der von Flemming, Held u. A. empfohlenen Me- thoden (Sublimat- oder Chromosmium - Haematoxylin, Erythrosin-Methylenblau). Dabei tritt die geformte Sub- stanz in Form von ganz verschiedengestaltigen Körpern auf (Schollen, Spindeln, Stäbchen, Kappen), welche in verschiedenen Zellarten in verschiedener Art angeordnet sind. Die Zwischen-oder Grundsubstanz dagegen zeigt ein gestreiftes Aussehen, welches von einigen Autoren auf das Vorhandensein von Fibrillen, von anderen auf die Bildung eines wabenartigen Netzwerkes bezogen wird. Was den engeren Zusammenhang zwischen den Ge- bilden der geformten Substanz und der Filarmasse (Zwischensubstanz) betrifft, so stellt sich van Gebuchten denselben folgeudermaassen vor: Die chromatophilen Elemente (Nissl'schen Zellkörperchen) liegen in der achromatischen Substanz