Die Luftröhrenschnitt bei Schusswunden : ein Beitrag zur Kriegschirurgie / von Dr. Lotzbeck.

  • Lotzbeck, C.
Date:
1873
Catalogue details

Licence: Public Domain Mark

Credit: Die Luftröhrenschnitt bei Schusswunden : ein Beitrag zur Kriegschirurgie / von Dr. Lotzbeck. Source: Wellcome Collection.

Provider: This material has been provided by The Royal College of Surgeons of England. The original may be consulted at The Royal College of Surgeons of England.

    101/113 (page 96)
    Um die künstliclie Eröffnungsstelle nasse, warme Scliwämme zu legen, damit die Luft die Poren des Schwammes durchziehend wärmer und feuchter wird. Das Hauptaugenmerk ist darauf zu richten, dass sich die Canule nicht verstopft. Zu diesem Behufe erscheint es zweck- mässig, die innere der beiden Canulen vor dem Einlegen mit einer fetten Substanz zu bestreichen und in der Folge diese das Ankleben von Krusten, Schleimpfröpfen etc. vermindernde Maass- regel öfters zu wiederholen. Sammeln sich dennoch Pfröpfe, Borken an, so wird die innere, manchmal auch die ganze Röhre herausgeuommen und gereinigt. Gegen adhärirende Krusten in der Trachea, welche die Respiration behindern, reicht man mitunter aus, wenn man laues Wasser in die Trachea träufelt, damit der entstehende Hustenaufall den haftenden Pfropf herauswerfen kann. Sicherer erscheint zu diesem Zwecke das Aspirationsverfahren vonHueter, welches er als kräftigstes Expectorans kennen gelernt hat und welches auch weitere Ver- breitung fand. Zuweilen muss allerdings eine bedeutende Aspi- rationskraft mittelst des elastischen Catheters angewendet werden, bis endlich die Krustenmasse sich löst und es kann nothwendig werden, den Catheter 10 bis 20 mal immer wieder herauszuziehen und abzuwischen, bis endlich die Respiration frei wird. Hueter zieht allen andern Saugkräften (Stromeyer’s Gummiballon, Saugspritzen etc.) den eigenen Mund vor, indem man mit dem Munde die Widerstände, welche die aufzusau- genden Substanzen darl)ieten, am besten fühlt und desshalb genau das nothwendige Maass von Aspirationskraft, sowie den Moment des Anfhörens bestimmen kann. Vorsichtig ist der Zeitpunct zu controlliren, in welchem die Canule weggelassen werden kann. [Vergl. auch Andre, lieber den passenden Zeitpnnct zur Entfernung der Röhre nach Tracheo- tomie. Bulletin de Therapie 1857. LII. Juin.] Der Kranke soll bei den Proben die Canule zu entfernen und wegzulassen, sorg- fältig überwacht und beobachtet werden, um bei allenffills neu auftretenden Athmungsbeschwerden, welche sich sehr rasch bis zur Erstickungsgefahr steigern können, [siehe die 4. von mir beigebrachte Krankengeschichte] sogleich wieder die Röhre einzubringen. Bei diesem Vorgänge sind die mitunter ausserordentlich rasch den Gang in den Kehlkopf oder die