Volume 2

Physiologie des Menschen : mit durchgängiger Rücksicht auf die comparative Physiologie der Thiere / Zu akademischen Vorlesungen bearbeitet von Ph. Fr. Walther.

  • Walther, Philipp Franz von, 1782-1849.
Date:
1807-1808
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Credit: Physiologie des Menschen : mit durchgängiger Rücksicht auf die comparative Physiologie der Thiere / Zu akademischen Vorlesungen bearbeitet von Ph. Fr. Walther. Source: Wellcome Collection.

    427/446 (page 415)
    das venöfe Blut des Fötus. — Die Placenta ift fo- mit das Refpirationsorgan des Fötus , und zwar ein außer ihm liegendes Refpirationsorgan, fo wie auch die Kiemen nach auffen zurückgedrängte Lungen lind. Das Gefäfsfyftem des Fötus ift von daher in lieh Felbft gefchloffen und kreifig wiederkehrend. Der Fötus bereitet fein eigenes Blut; die Zahl der Pulsfchläge an der Nabelfchnur ffimmt nicht überein mit der Zahl der Pulsfchläge der Mutter: — bey Verblutungen der Mutter entleeren lieh die Gefafsa des Fötus nicht: — die Austreibung der Placenta ift nicht mit grofsem Blutverluft verbunden. §• 644 Einfaugende Gefäfse, welche in der Placenta irgend eine Flüffigkeit abforbiren, und dem Fötus zuleiten könnten , giebt es in dem Nabelftrange nicht. Gewifs aber ift das Verhältnifs der Gefäfse in der Placenta in deren frühem Bildungsperioden ein ganz anderes. So lange die Placenta nur aus verlängerten Filamenten und Flocken der Hunter- fchen Haut befteht, gelanget mittellt jener Gefäfs- llocken entfehieden eine von den Gefäfsflocken des Fruchthälters abgefonderte chylöfe Flüffigkeit zu dem Embryo. Die-Venen des Nabelftranges, wel- che Geh früher als die Arterien zeigen, Gnd urfpriing- lieh einfaugende Gefäfse : und erft nachdem die Ar- terien Geh gebildet haben, entlieht das Capillarge- fäfsfyltem, welches die Endigungen von beyden in fxch aufnimmt, und fo das Gefälsfyftem als eine in lieh wiederkehrende Totalität lchliefst. Daher lind bey den Venen die Aefte früher als die Stäm-