Volume 2

Physiologie des Menschen : mit durchgängiger Rücksicht auf die comparative Physiologie der Thiere / Zu akademischen Vorlesungen bearbeitet von Ph. Fr. Walther.

  • Walther, Philipp Franz von, 1782-1849.
Date:
1807-1808
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Credit: Physiologie des Menschen : mit durchgängiger Rücksicht auf die comparative Physiologie der Thiere / Zu akademischen Vorlesungen bearbeitet von Ph. Fr. Walther. Source: Wellcome Collection.

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    Pfychifchen, und da, wo es einen Mittelpunkt des Seyns in fich gefunden , und lieh zu einer wahrhaf- ten Totalität vollendet hat, geht in ihm die Seele auf, welche, obgleich im Körper erfcheinend , den- doch frei, und unkürperlich, ohne Vermifchung mit linnlichen Dingen , und wahrhaft unfterblicli ift, gleich der Idee, deren reines Durchwirken durch die Endlichkeit eben die Seele ift. Die Seele ift daher fchlechthin Urbildliches, und hat nichts gemein mit der Materie; aber lie ift Urbildliches im Gegenfatze des Endlichen, in das materielle Seyn Gebohrnen ; d. h. die Seele ift an dem Ur* bildlichen gerade diejenige Seite, wodurch daffelbe lieh in dem Sinnlichen zu manifeßiren , und diefes als das Werkzeug feiner Offenbarung Geh zu unter-« werfen trachtet- Daher ift die Seele jedes Men- fchen ewig, infofern Ge der urbildlichen Welt an- gehört : — aber infofern Ge ein Durchwirken des Urbildlichen durch das Sinnliche, d. h. infofern Ge die Seele gerade dieles Menlchen ift, wird Ge mit ihm erzeugt, und hat eine beitimmte Lebens- zeit. Denn die Seele ift nicht blofs das Princip der Individualität, etwa der Schlulsftein der Befonder^ heit eines Dinges ; fondern Ge ift an jedem Befon- dern gerade die unendliche Liebe des Ganzen , — dasjenige , wodurch daffelbe feine Befonderheit auf- zugeben , und nur geiltig im Ganzen fortzuleben trachtet. JNicht damit das Sinnliche als folches in Geh gefchloffen, und vollendet fey, mulste die Seele erfchaffen werden , Tongern damit jenem das Ur- bildliche als Wahrheit, Güte, und Schönheit eizx-s