Die Pathologie und Therapie der Placentarretention für Geburtshelfer und praktische Ärzte.

  • Hegar, A. (Alfred), 1830-1914.
Date:
1862
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Credit: Die Pathologie und Therapie der Placentarretention für Geburtshelfer und praktische Ärzte. Source: Wellcome Collection.

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    Busch, Hütef'j, Scanzoni sind ebenfalls für das aktive Verfahren, schieben jedoch den Termin, bis zn welchem man den Kuchen ungefährdet zurücklassen könne, länger hinaus. Bicsch will den Rückbildungsprocess des Cervix uteri abwarten, was bei Erstge- bärenden 12—16, bei Mehrgebärenden 24 Stunden und darüber dauere. Hütet- macht darauf aufmerksam, dass abnorme Verhält- nisse der Placeutarinsertion oft die Ursache der Konstriktion seien und nur durch Entfernung des Kuchens dann Hülfe geschafft wer- den könne. Treten keine Übeln Zufälle ein, so dürfe doch nicht länger als zweimal 24 Stunden gewartet werden. Nur bei höchster Erschöpfung der Kreisenden enthalte man sich des manuellen Ein- griffs. Scanzo7ii kennt bei gefährhchen Zufällen nur eine Kontra- indikation, die höchste Erschöpfung. Sind seit der Ausschliessung des Kindes 5—6 Stunden verstrichen, so operire man, sobald bei vorhandener Atonie andere Mittel fruchtlos blieben. Sind jedoch Konstriktionen vorhanden, so hebe oder massige man sie durch geeignete Mittel und operire erst dann, wenn der Krampf besei- tigt ist oder wenn eine Blutung eintritt. Eine noch spätere Ope- ration könnte nur bei enormer, durch kein anderes Mittel zu be- seitigender Blutung gestattet sein. Alle die angeführten Autoren sind darüber einig, dass bei dem Eintritt nur einigermaassen bedeutender Zufälle die Extrak- tion der Placenta sogleich vorgenommen werden müsse. Auch an statistischen Zusammenstellungen über den Vortheil der aktiven und passiven Methode hat es nicht gefehlt. Die würtembergischen Aerzte Uiecke und Blumhardt, ferner Ul- samer lieferten dergleichen. Blumhardt zählt nach den Berichten der würtembergischen Aerzte in einem Jahr unter 56,419 Gebur- ten 600 Nachgeburtszögerungen, von welchen 568 durch manuelle Lösung beseitigt wurden, 32 der Natur überlassen blieben. Von den Ersteren starben 62 (1:9), von den Letzteren 29 (10:11). — Riecke fand unter 219,356 Geburten (4 Jahre), 1500 Fälle künstlicher Lösung. Von diesen starben 140 (1:11). — ülsamer stellt 9839 Geburten zusammen, darunter 70 Nachgeburts- zögerungen. Bei 53, bei welchen die künstliche Lösung stattfand, kamen vier Todesfälle vor. Bei 13 unterblieb die manuelle Hülfe, wurden jedoch passende Mittel angewendet. Keine einzige starb. Vier wurden ganz der Natur überlassen, darunter zwei Todesfälle. Frings stellt diese drei Berichte zusammen. Unter 285,611 Geburten kamen 2170 Nachgeburtsstöruugen vor (1: 131); 2121 wurden aktiv behandelt mit 206 Todesfällen 1:10; 36 der Natur