Ueber einseitigen Exophthalmus bei Morbus Basedowii : inaugural-Dissertation welche zur Erlangung der Doctorwürde / der Verfasser Adolf Völkel.

  • Völkel, Adolf.
Date:
1890
Catalogue details

Licence: Public Domain Mark

Credit: Ueber einseitigen Exophthalmus bei Morbus Basedowii : inaugural-Dissertation welche zur Erlangung der Doctorwürde / der Verfasser Adolf Völkel. Source: Wellcome Collection.

Provider: This material has been provided by UCL Library Services. The original may be consulted at UCL (University College London)

    11/40 (page 9)
    für Erblichkeit und einen Zusammenhang mit den oben genann- ten Krankheiten sprechen, führen Catilena und Oesterreicher an: Catilena (Süll heredita del Gozzo esoftalmico. Lo Sperhnent Marco): Eine Familie, in welcher Mutter, 2 Töchter und Mut- terbruder an Morbus Basedowii litten. Oesterreicher beschreibt eine Familie (Zur Aetiologie des Morbus Basedowii. Wiener mediz. Presse 1885. II) in der 6 Geschwister, Kinder einer hysterischen Frau, an Basedow'scher Krankheit litten, während nur 2 frei waren. Von den Nachkommen waren wieder 3 Ge- schwister erkrankt, das 4. war hysterisch, ein anderer Nach- komme war epileptisch. Was die einzelnen Symptome anbetrifft, so tritt gewöhnlich zuerst eine vermehrte Herzaction auf und zwar steigt die Frequenz bald auf über 100 Schläge in der Minute und bleibt gewöhnlich unter 140 stehen; doch sind auch Fälle bekannt, in denen die Frequenz bis auf 200 stieg (cf. Mac Donnel, Observations of the peculiar form of disease of the heart, attended with enlar- gement of the thyroid gland and eyeballs. The Dublin quarterly Journ. of med. Sc. Vol. XXVII p. 200, 1845), ja sogar unzählbar wurde (Gildemeester Nederl. Tijschr. VII. p. 1 und Wien. med. Zeitung 9. Septbr. 1863). Auch die Intensität des Herzstosses ist bedeutend vermehrt. Dementsprechend findet man ein auffallend starkes Klopfen und Hüpfen der Carotiden, und bei der Auscultation derselben ein schwirrendes Geräusch, das während der Systole zunimmt. Ferner, als Folge hiervon, klagen fast alle Patienten über unangenehmes Klopfen im Kopfe. — Auch die übrigen Arterien des Körpers, insbesondere die Schenkelarterien, und, worauf wir zurückkommen werden, die der Glandula thyreoidea zeigen ab- norme Füllung. Die Herzpalpitationen haben wie viele andere Symptome des Morbus Basedowii das eigentümliche, dass sie durch kleine körperliche Anstrengungen oder auch durch geringe seelische Erregungen bedeutend verstärkt werden. Aber auch ohne dass derartige Emotionen vorangegangen sind und ohne sonstige nachweisbare Ursache findet man häufig ein bedeutendes Schwanken in der Herzfrequenz. Die physikalische Untersuchung des Herzons ergiebt gewöhn- lich nichts Abnormes; jedoch, wenn die Krankheit einen höheron Grad erreicht hat, findet man öfter ein systolisches Blasen über