Milzbrand und Rauschbrand / bearbeitet von Wilhelm Koch.

  • Koch, Wilhelm.
Date:
1886
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Credit: Milzbrand und Rauschbrand / bearbeitet von Wilhelm Koch. Source: Wellcome Collection.

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    eine solche, die Blutgefässe zunächst nicht beanspruchende Wachs- thumsbewegung würden sprechen einmal die Thatsache, dass man im Körpervenenblut häufig bis zum Tode den Eauschbrandbacillus ver- geblich sucht, zum andern die Erfahrung, dass die Einführung des Bacillus direct in die Blutbahnen nur eine schnell vorübergehende Erkrankung und gleicherzeit auch Immunität gegen das subcutan bei- gebrachte Rauschbrandgift erzeugt. Diesen Argumenten gegenüber wäre es kaum von Gewicht, wenn während oder nach dem Verenden des Thieres das Blut nament- lich der Eingeweide den Bacillus gleichfalls enthält; denn in späten Stadien der Krankheit ist es in Folge der Aufnahme chemischer Stoffe aus den rauschenden Weichtheilen ein pathologisch verändertes Gewebe. Capitel VI. Geographische Verbreitung des Rauschhrandes. §. 16. Rauschbranddistricte. Der geographischen Ver- breitung des Rauschbrandes ist bisher nur wenig nachgespürt worden. Leidlich vollständig sind über dieselbe die Nachrichten aus der Schweiz, offenbar nur fragmentarisch jene aus Deutschland und Frankreich. Auf Grund des aus jenen Ländern bisher bekannt Gegebenen wären als Rauschbranddistricte die folgenden zu bezeichnen: In Deutschland: Der Amtsbezirk Adelsheim des nordbadisclien Kreises Mosbach. Von hier scheint die Krankheit nach Franken in Bayern sich vorzuschieben. Die Bezirke Bregenz, Feldkirch, Bludenz des Bregenzer Waldes. In ihnen fielen nach Sommer [10] 1876 von 39,294 Rindern 239, 1877 auf 14 Alpen 7,6 /o aller Kälber und 2,9 «/o der Rinder. Auf Grund 12jähriger Erfahrungen glaubt Sommer in diesem District die Mljährlichen Verluste unter den Kälbern auf 5—10 ^jo, unter den 1—2jährigen Rindern auf 1,7—3,7 °/o berechnen zu müssen. Die oberbayerischen Alpen — siehe die roth schraffirten Rauschbrandstationen derselben auf Tafel II. Die obersteierischen Alpen, namentlich am rechten Ensufer. In der Schweiz: Genf. Freiburg (Berrakette bis Plafayen und Ohatel St. Denis). Thun (Frutigen, Oberimmenthal und Saanen). ünterwalden und Schwyz. Graubündten (Splügen, Nufenen, Hinterrhein). Glarus. In Frankreich: Bassigny, ein ziemlich grosser, Langres nachbarlicher Bezirk im südöstlichen Theil des Departements Haut-Marne.