Beiträge zur Geschichte der Syphilis : insbesondere über ihren Ursprung und ihre Pathologie in Ostasien / [Keizo Dohi].

  • Dohi, Keizō, 1866-1931.
Date:
1923
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Credit: Beiträge zur Geschichte der Syphilis : insbesondere über ihren Ursprung und ihre Pathologie in Ostasien / [Keizo Dohi]. Source: Wellcome Collection.

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    O ' > buddhistischen Tempel Ninnaji in Kyoto, der früheren Residenzstadt, ein Exemplar als Copie aus dem 1. Jahre der Nimpei-Periode (1151) bewahrt geblieben ist und einige Mal handschriftlich copiert wurde. Das in meiner Bibliothek vorhandene Manuscript ist von Isawa und Shibuye (jzwei bekannten medizinischen Literaturforschern, mit dem im Tempelbesitz von Ninnaji befind¬ lichen Grundtext collationiert und die wörtliche Übereinstimmung ist von dieser zuverlässigen Hand bezeugt (1842). Vergleicht man dieses Suwen-Taisu mit dem gegenwärtigen Tansr-Suwen* so findet man vielfache Änderung in der Anordnung der einzelnen Kapitel, sowie im Stil und Gedanken. Im wesentlichen aber sind die beiden inhaltlich übereinstimmend. Die verschiedensten Literaturforscher und Historiker Chinas und Japans haben die Jahrhunderte hindurch vielfach nachgeforscht, und namentlich hat Sorai Ogiu CffcT.tfLfT) (1666-1728)13 in Yedo (Tokyo) in sorgfältigster Stilanalyse festgestellt, welche Kapitel aus der ursprünglichen Chon- und welche aus späteren Dynastien stammen. In diesem Su-wen, das in Lrage- und Antwortform zwischen dem Kaiser Huangti und einem seiner Minister Chi-Po (lüde ii\) Physiologie und Pathologie des Menschen besprochen wird, findet man im 9. Kapitel folgende Worte: ,, In den Genitalien kommen Geschwüre vor, welche sich schleichend nach der Regio genitofemoralis hinziehen T 2) Von Alters her wurden diese Genitalgeschwüre als das beweiskräftige Zeugnis der Syphilis zitirt. Merkwürdig ist dabei, dass kein Autor, direkt auf den diesem Genitalgeschwüre folgenden Satz aufmerksam gemacht hat, welcher wörtlich übersetzt ungefähr so heisst : ,, D a s Muskel fl eisch zieht sich zusa m m e n, die Adern strarren prall, es tritt Blutung auf, die Haut verfärbt sich und bildet Odem, der Bauch ist gespannt, der Appetit vermindert, dabei das Lieber gestiegen, Schmerzen am Scheitel und innerhalb des Gehirns, die Augen wie enuculiert,” Das könnte maligne Nervensyphilis bedeuten. Ein ähnlicher, an Spätlues anklingender Satz kommt in einem anderen Kapitel -O Die Untersuchung des Ursprungs, bzw. der Entstehung des Su-wen ist durch ihn in grundle¬ gender Weise gefördert worden; er hat die einzelnen Teile und Schichten schärfer als je ein Forscher vor ihm gesondert und ihr Alter bestimmt, hat Originales und spätere Einschiebsel und Modificationen von einander zu scheiden gelehrt. Er war einer der grössten Interpolationenforscher; nicht Arzt wie Isawa und Shibuye, sondern Sinolog, aber einer der ersten der Wissenschaft. Die Kritik des Suiven- Textes (|||Pb]§D> mit dem er sich als Literarhistoriker nicht eigentlich als Medico-Philolog beschäftigte,, war ein hinterlassenes Werk Sorais. Das schmale, scharfe Bändchen der Glosse Sorais, eine blosse Gelegenheitsarbeit, bietet an Aufschlüssen weit mehr als die dickleibigen, sorgfältigen Zusammenfassungen des älteren literarischen Apparats Somon-Shiki (jkfalfof) d.h. ,, Sammlungen der Kenntnisse über Su-wen durch den keineswegs verdienstlasen Genkan Talci (^|[RöM) (1808) u. Andere. G Okamura schreibt hierüber: ,, Das einzige, was ich darin (im Süman) über venerische Krank¬ heiten gefunden habe, ist der kurze Satz: Es kommt in den Gintalien ein Geschwür vor.”