Klinische beobachten aus der augenheilanstalt : nebst einem anhang über dioptrische und catoptrische curven.

  • Hirschberg, J. (Julius), 1843-1925.
Date:
1874
Catalogue details

Licence: Public Domain Mark

Credit: Klinische beobachten aus der augenheilanstalt : nebst einem anhang über dioptrische und catoptrische curven. Source: Wellcome Collection.

Provider: This material has been provided by The Royal College of Surgeons of England. The original may be consulted at The Royal College of Surgeons of England.

    64/142 (page 58)
    Land entlassen, und namentlich für die Reise ihm Vorsicht angerathen. Trotzdem bekam er am Reisetage einen Rückfall, konnte aber am 17. Tage danach wieder feine Schrift lesen; nach 3 Tagen wurde es wieder schlechter, nach 12 weiteren Tagen wiederum ganz gut und blieb so bis zum 27. August, wo er sich wiederum vorstellte. L. Jäg. 1 in 3, R. Jag. 2 in 2V2 fliessend, Finger hei mittlerer Lampe nach allen Rich- tungen. Im Glaskörper bestellt noch das System feiner Fäserchen, auch einzelne flottirende Trübungen, es ist aber keine Spur von Netz- haulablösung sichtbar. Am 23. September Stal, id.; am 11. Oc- tober kommt Patient wieder mit der Klage über Gesichtsfeldbeschränkung. R. Jäg. 2, aber D efect nach unten. Nach unten (im umgekehrten Rilde) sieht man eine sehr periphere, ziemlich pralle Blase von bläulicher Färbung, einen nach oben zu con- vexen Hügel darstellend. Die vordere Fläche derselben ist wie von einem grossen Thor durchbrochen; aber der grössere Jheil dieser Oeffnung wieder von einer feinen durchsichtigen, gefalteten Mem- bran ausgefüllt, die an einigen Stellen mittelst schmaler Brücken mit der Kuppe der prominenten Netzhautblase zusammenhängt und auch einzelne dichotomisch verästelte Gefässe enthält; zwischen dem oberen Rande der Membran und dem unteren der durchbrochenen Blasenkuppe bleibt ein ziemlich langer und auch fast papillenbreiter rother Spalt, durch den man, bei mässiger Annäherung des Convexglases, das Aderhautstroma mit grosser Deutlichkeit wahrnimmt. Am 17. October Jäg. 6 in 5 (also schein- bare Verringerung der Myopie!), Gf.-Def. nach unten. Die Netzhaut- ablösung deckt schon von oben her die Papille und zeitweise den Fixir- punkt. Hämoptoe entzog den Patienten meiner Beobachtung. Ein so wechselnder Verlauf spricht entschieden gegen die rein me- chanische Deutung der bei Sclerectasia posterior vorkommenden Netzhaut- abhebung; die relativ günstige Gestaltung der Function ist nur ein neuer Beweis für die Wichtigkeit der spontanen Netzhautruptur, die ich nie vor- her in solcher Ausdehnung beobachtet batte, und deren Bedeutung doch vielleicht mit Unrecht von Hansen bezweifelt wird. Ob aber in diesen leider so häufigen Fällen myopischer Sublatio retinae eine Exsudation von Seiten der Aderhaut oder eine Retraction von Glaskörperfäden das Mass- gebende ist, wage ich nicht zu entscheiden; will aber doch hervorheben, dass man eigentümliche, den Glaskörper von hinten nach vorn durch- setzende Fäden wohl in der überwiegenden Mehrzahl der Fälle findet. Allerdings sind dieselben nicht immer leicht zu sehen, wenn man nicht für das aufrechte Bild sein Auge passend corrigirt oder für das umge- kehrte Bild die Convexlinse langsam nach vorn schiebt. Auch diejenige Form der Netzhautablösung, deren Aetiologie am klarsten zu sein scheint, die Sublatio retinae traumatica, ist mit Rücksicht aut