Ueber die Einwirkungen unserer Wundmittel auf den menschlichen Organismus und über ihre Leistungsfähigkeit : (aus dem Laboratorium der Dr. Lassar'schen Klinik in Berlin) / von Dr. Emil Senger in Crefeld.

  • Senger, Emil
Date:
[between 1890 and 1899?]
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Credit: Ueber die Einwirkungen unserer Wundmittel auf den menschlichen Organismus und über ihre Leistungsfähigkeit : (aus dem Laboratorium der Dr. Lassar'schen Klinik in Berlin) / von Dr. Emil Senger in Crefeld. Source: Wellcome Collection.

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    mittels der von Ludwig angegebenen Methode, das Vorhandensein von Quecksilber im Knochenmark. Prevost1) war der erste, welcher im Jahre 1882 gelegentlich einer Section die von Saikowski experimentell bei den Kaninchen gefundenen Kalk¬ infarkte der Nieren beim Menschen sah. Auch sonst ist der Fall für chirurgische Zwecke lehrreich. Ein 73jähriger Mann trank y2 Glas voll von saurer Quecksilbernitratlösung. Es stellte sich Erbrechen, Leibschmerzen, Durchfall, bald Stomatitis, Albuminurie, collossale Abmagerung ein, und es erfolgte 23 Tage nach der Vergiftung der Tod. Prevost fand Störungen im Intestinalkanal und in den Nieren grossschollige ausgeprägte Kalkablagerung vor. Er stellte, durch diesen Sektionsfall angeregt, eine Reihe von Experimenten an, vorzüglich, um zu entscheiden, wodurch diese Kalkinfarcte zu erklären seien. Er wandte Mercur, Mercurnitrat, Sublimat und Sublimatpepton bei Kaninchen, Hunden und Katzen, Meerschweinchen, Ratten an. Nach Prevost begannen die Ver¬ kalkungen in den Markstrahlen der Nierenrinde, pflanzten sich von da auf die Tubuli cont. fort, sollen aber die Marksubstanz frei lassen. Die Verkalkung ginge so vor sich, dass zuerst die Zellen anschwellen und dann Kalk aufnähmen, bis grosse Schollen aufträten. Diese Verkalkung der Nierenepithelien ginge parallel mit einer Entkalkung der Knochen. Er berechnet, dass 4—10 % von dem ursprünglichen Kalkgehalt der Knochen verloren gehen könne, ja es könne soweit damit kommen, dass die Epiphysen der Röhren¬ knochen in Diaphysen beweglich würden. Im Anschluss an diese interessanten Mittheilungen von Prevost mag die Dissertation von Jablonowsky2) hier angeführt werden. Er fand nämlich u. A., dass im Harn Ca bis zum 4fachen des absoluten Werthes zunahm, während die übrigen Bestandtheile des Harns erheblich abnahmen. Er möchte deshalb daraus schliessen, dass durch eine Alteration des Stoffwechsels die Knochensalze aufgelöst und durch den Urin abgeschieden würden. In demselben Jahre fand Stadfeldt bei der Section einer Frau, welche mit Sublimat 1 : 1500 eine intrauterine Ausspülung 4) Prevost avec collaboration de A. Eternon et G. Trutiger, lütude exp6rimentale relative ä l’intoxication par le mercure etc. Revue med. de la Suisse romande. 1882. 2) Ueber die Einwirkung des Hg auf den thierischen Organismus. Berlin 1884.