Die Berufs- oder Gewerbe-Erkrankungen des Auges / von Victor Hanke.

  • Hanke, Victor, 1871-1945.
Date:
1904
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Credit: Die Berufs- oder Gewerbe-Erkrankungen des Auges / von Victor Hanke. Source: Wellcome Collection.

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    geschlossenes Ereignis zurückzuführen ist, welches in seinen — möglicherweise erst allmählig hervortretenden — Folgen den Tod oder die Körperverletzung verursacht.“ — Dabei muss der „Unfall“ nicht allein die Ursache der Schädigung, sondern nur ein diese mitbedingendes ursächliches Moment sein. — Rosin versteht unter Unfall die „körperschädigende, plötzliche und von dem Betroffenen unbeabsichtigte Einwirkung eines äusseren Tatbestandes auf einen Menschen. Der Unfall braucht nicht immer plötzlich aufzutreten, er muss aber doch zeitlich und örtlich begrenzt sein.“ — Nach der Auffassung des deutschen Reichsversicherungs- amtes ist der Unfall als das Ergebnis selbst, mithin auch die Körperverletzung als Unfall aufzufassen, während unter den Unfalls folgen solche Beschwerden und Krankheiterscheinungen aufzufassen sind, welche die Erwerbsfähigkeit be- einträchtigen. — In den angeführten Zitaten kehrt als gemeinsames und integrierendes Charakteristikon des „Unfalles“ das Moment der Plötzlichkeit, resp. örtlichen und zeitlichen Bestimmbarkeit wieder und darin liegt eben auch der Hauptunterschied gegenüber den Betriebs- oder Gewerbekrankheiten, von denen, soweit sie das Sehorgan betreffen, im folgenden ausschliesslich die Rede sein wird. — Unfall und Gewerbekrankheit können dieselbe äussere Ursache haben, sie verhalten sich aber zu ein- ander, ich möchte sagen — wie ein akutes zu einem chronischen Übel. — Ohne mich in weitere philologische und juristische Erklärungsversuche — die mir beide ferne liegen — einzulassen, will ich den oben ausgesprochenen Satz am besten durch ein Beispiel erläutern. — Nehmen wir an, zwei Arbeiter, die z. B. sogar demselben Betriebe — einer Kautschukfabrik — angehören, verlieren ihr Sehvermögen ganz oder nahezu vollständig durch eine retro- bulbäre, in Atrophie ausgehende Neuritis optica. — Der eine, A., ist bei der Dampfmaschine beschäftigt, und muss den Dampfkessel reinigen, der aber unvorsichtigerweise noch nicht