Ueber Combination von Lupus und Carcinom / von Prof. Kaposi.

  • Kaposi, Moriz, 1837-1902.
Date:
[1879?]
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Credit: Ueber Combination von Lupus und Carcinom / von Prof. Kaposi. Source: Wellcome Collection.

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    Nicht besser ist es mit der Mehrzahl der anderen ans der Literatur bekannten Kranken gegangen, die entweder mit Aetz- mitteln tractirt, oder innerlich behandelt, oder sich selbst über¬ lassen worden. Sie sind alle in relativ kurzer Zeit zu Grunde ge¬ gangen. Nur Yolkmann und Hebra haben je einen Fall geheilt und von Esmarch’s sechs Fällen sind drei mit dem Tode abge¬ gangen und die drei anderen zwar geheilt entlassen worden, aber nachdem bei ihnen schon einmal Recidiv des Uebels eingetreten war, so dass man auch bezüglich des weiteren Verlaufes nicht sehr beruhigt sein konnte. In dem angegebenen rasch deletären Verlaufe der angezoge¬ nen Krankheitsformen liegt schon ihre grosse klinische Bedeutung, indem durchwegs mit ihrer Diagnose zugleich eine nicht günstige Prognose und eine grosse Verlegenheit für das therapeutische Vor¬ gehen gegeben ist. Mir scheint aber, dass das Auftreten von Carcinom auf! Lupus ganz geeignet ist, über das speciell dermatologische und! chirurgische Lehrgebiet hinaus auf das allgemeinere der Geschwulst¬ lehre und der Lehre vom Krebs überhaupt unsere Aufmerksam-? keit zu lenken. Es drängt sich nämlich sofort die Frage auf: Woher kommt es, dass ein Process wie Lupus, der sich durch einen äusserst chroni¬ schen und trägen Verlauf auszeichnet, der ein langes Menschenleben hindurch stets denselben Charakter der Vegetation beibehält: allmälige Entwicklung von jungem Granulationsgewebe und lang¬ same Rückbildung desselben, — ein Process, der so äusserst zö gernd die betroffene Cutis narbig verändert, verschrumpft, consu- mirt, der selbst bei weiter Verbreitung auf die Gesammt-Consti¬ tution kaum einen Einfluss übt; woher kommt es, dass diese* Process plötzlich so grell sich ändert, dass binnen wenigen Monater eine Krebsgeschwulst aus demselben hervorgeht, die nicht nu: örtlich sofort devastirend sich erweist, sondern auch alsbald der Organismus in toto vergiftet und vernichtet? Wenn ich von der Annahme einer präexistenten Krebsdyskrasi. absehe, zu welcher hier durchwegs keine Veranlassung ist, so licgy es am nächsten zu prüfen, ob nicht etwa die histologischen Ver hältnisse des Lupus selbst für die Entwicklung des Carcinom t Anregung oder Grundlage abzugeben geeignet sind, was eine Strue n eli er]