Ueber die Heilung der Blasenscheidenfisteln Beurtheilung der Opération autoplastique par glissement von Jobert (de Lamballe) in Paris : neue Methode der Naht, die Doppelnaht, zur Vereinigung der Fistelränder / von Gustav Simon.

  • Simon, Gustav, 1824-1876.
Date:
1854
Catalogue details

Licence: Public Domain Mark

Credit: Ueber die Heilung der Blasenscheidenfisteln Beurtheilung der Opération autoplastique par glissement von Jobert (de Lamballe) in Paris : neue Methode der Naht, die Doppelnaht, zur Vereinigung der Fistelränder / von Gustav Simon. Source: Wellcome Collection.

Provider: This material has been provided by the Francis A. Countway Library of Medicine, through the Medical Heritage Library. The original may be consulted at the Francis A. Countway Library of Medicine, Harvard Medical School.

    12/68 (page 6)
    ser auszuführen und die Naht bei weitem leichter und genauer anzulegen, sondern auch, was das Wichtigste ist, die Annäherung der Wundränder ist bei etwas grös- serem Substanzverluste durch die Beweglichkeit des Ute- rus und der Blasenwand von vorn nach hinten weit leich- ter, als von den Seiten her. Hier ist nämlich die Bla- senscheidenwand an den Knochen festgewachsen und dürfte in den meisten Fällen nicht nachgiebig genug sein, um eine nachtheilige Spannung zu vermeiden, auch wenn man ausgiebige Seitenschnitte macht. Daher halte ich die Ausschneidung und Vereinigung der Blasenscheidenüsteln von vorn nach hinten nur höchst ausnahmsweise angezeigt. Ich würde sie nur dann anwen- den, wenn etwa nach einem Stein schnitte eine Längsfistel ohne Substanzverlust zurückgeblieben ist (wie kürzlich Blasius einen Fall heilte), oder wenn der Längsdurch- messer den Breitendurchmesser wenigstens um das Dop- pelte übertrifft. Die breite trichterförmige Anfrischung, bei welcher die ganze Dicke der Blasenscheidewand (Scheiden- und Blasenschleimhaut) wund gemacht wird, ist von Jobert als Regel aufgestellt, welche nicht genug zu beherzigen ist, wenn man anders des Erfolges gewiss sein will. — Aber gerade gegen diese Regel wurden und werden noch immer bei den Fisteloperationen die meisten Ver- stösse gemacht. Man trug die Scheidenschleimhaut oder auch den Fistelrand nur in einer Breite von 1ji —, lj2 Li- nie ab, weil man sich fürchtete, die Fistel und dadurch den zu ersetzenden Substanzverlust grösser zu machen.