Das Apothekenwesen in Preussen nach deutschem Reichs- und preussischem Landesrecht.

Pistor, Moritz, 1835-

Date:: 1894

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Credit: Das Apothekenwesen in Preussen nach deutschem Reichs- und preussischem Landesrecht. Source: Wellcome Collection.

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halber zu bedencken Ursach hätte, vorkommt, solches dem naeclistwohnenden approbirten Medico zuschicken, und dessen Censur darüber erwarten kann. Dahingegen die legitimirte Recepte, welche absonderlich mit statim, cito, citis- sime bezeichnet sind, für allen andern schleunigst, es sey bey Tag oder Nacht, sowohl für Reiche als Arme förderlichst bereitet und abgefertiget werden müssen. Ar cana. 6. Auch soll sich kein einziger Apothecker unterstehen, denen Einwohnern und Patienten einen Medicum vor dem andern zu recommendiren; Wie ihnen zu- gleich untersaget wird, von denen ungewissenhafften und eigennützigen Medici s ausgedachte Medicamenta composita und so genannte Arcana, so nicht von Unserm Ober-Collegio Medico approbiret worden, anzunehmen, noch zu dispen- siren, und zwar bei 100 Rthlr. unausbleiblicher fiscalischer Bestraffung, bey der zweyten Betreffung aber bey Verlust ihres Privilegii. Das Curiren'der Apothecker. 7. Des ordentlichen innerlichen und äusserlichen Curirens, wie auch Dis- pensirens derer Medicamentorum simplicium et Compositorum, sollen die Apo- thecker, Provisores, denen Gesellen und Discipuls, ohne Praescription derer Medicorum sich gänzlich enthalten; Wann aber von der Hand aus denen Apo- thecken, einige simplicia und composita alterantia, als Edel-Hertz-Kinder- und Praecipitir-Pulver, auch gelinde Laxantia undLenitiva, als Manna, Cassia, Tama- rinden, Senna, Rhabarber und dessen Syrupi, und dergleichen verlanget werden. Ist ihnen solches in gemässiger Dosi zu geben, und ohne ein Recept zu ver- kaufen unbenommen; Dahingegen alle Vomitoria und übrige Purgantia, sowohl simplicia als auch composita, wie auch menses moventia, ex Mercurio et Anti- monio praeparata und opiata, worunter absonderlich philonium romanum, requies Nicolai, sie haben auch Nahmen, wie sie wollen, zu verstehen sind, und besonders hitzige Bezoardica und Sudorifera von der Hand zu geben und zu verkauffen, bei hoher Strafe verbothen werden. Visitationes derer Apothecken. 8. Auf dass auch alles in denen Apothecken wohl hergehe, und in gutem Stande stets gehalten werden möge; So wollen Wir, dass Unser Ober-Collegium Medicum die Apothecken hiesiger Residenzien, zum wenigsten alle drey Jahr durch einige aus ihrem Mittel committirte, mit Zuziehung Unsers Hof-Apotheckers, oder derer Assessorum, wie auch derer Magistraten, und in denen Provincien von denen Collegiis Medicis, mit Zuziehung der Land- und Stadt-Physicorum oder ältesten Medicinae practicorum, auch Magistrats-Personen ordentlich und genau visitiren, verdorbene und verfälschte Medicamenta von denen guten separiren, und jene cassiren und verwerfen sollen; Die auf die Visitation gehende Kosten, tragen nach Unserer einmahl ergangenen Verordnung, die Stadt-Cämmereyen und die Apothecker zur Hälfte. Inzwischen soll einen jeden Medico approbato freystehen, wann es ihm beliebt, oder er einen Zweiffel hat, dasselbe was er gc- dencket zu verschreiben, oder allbereits verschrieben hat, in den Apothecken nachzusehen, oder darnach zu fragen, welches ihm unverweigerlich vom Apothecker, dessen Gesellen oder Jungen soll gezeiget werden. 1*