Ueber Gefässveränderungen bei syphilitischen Augenerkrankungen / von Dr. Alexander.

Date:: 1895]

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Credit: Ueber Gefässveränderungen bei syphilitischen Augenerkrankungen / von Dr. Alexander. Source: Wellcome Collection.

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berichtete sie mir, dass sie seit 2 Jahren an häufig recidivirenden Entzündungen beider Augen gelitten habe, die abwechselnd das eine und das andere, vorzüglich aber das linke Auge ergriffen hätten; die Entzündungen führten sich unter den Erscheinungen des Trüber- und des Kleinersehens (Micropsie) ein und sollen seit 2 Monaten nach dem Gebrauch grosser Dosen von Jodkalium ausgeblieben sein. Ich konstatirte beiderseits eine Sehschärfe von gutem peri- pherem ' Gesichtsfelde und beiderseits leicht beweglichen Glaskörper- flocken in nicht zu grosser Zahl. Linkerseits konnte ich deutlich noch eine Retinaltrübung nachweisen, welche den hinteren Pol, be- sonders aber die Makulargegend occupirte; innerhalb dieser Trübung bemerkte ich 5 kleine gelbröthliche Flecken, welche nur wenig über das Niveau hervorragten und von denen ich — wenigstens mit Sicherheit — nicht anzugeben vermochte, ob sie in Yerbindung standen mit Gefassreiserchen in der Gegend der Macula lutea; ausser- dem zeigten sich noch 2 punktförmige Blutungen nach unten und aussen von dem Sehnerveneintritt, von denen das eine sich in der Gabelung eines Astes der Centraivene befand. 14 Tage nach Beginn der Kur trat zuerst auf dem rechten, dann aber auch bald darauf auf dem linken Auge ein Nachschub der entzündlichen Erscheinungen auf; derselbe zeigte sich unter hemeraloJ)ischen Beschwerden und starker Herabsetzung der Sehschärfe (auf 20/200), wobei ich auch eine Zunahme der Glaskörperflocken wahrzunehmen vermochte; einen genauen Überblick über den Augenhintergrund konnte ich jetzt nicht mehr gewinnen. Nach kräftigen Schwitzbädern und einer Anzahl subconjunctivaler Sublimatinjectionen ging das Recidiv zurück; die Sehschärfe nahm wiederum zu und der Augenhintergrund zeigte linkerseits die oben erwähnten Yeränderungen mit Zunahme der Blutungen, während ich rechterseits eine Makulatrübung nicht vorfand, dagegen auch jetzt auf diesem Auge einige punktförmige Blutungen zwischen Opticus-Scheibe und Macula lutea nachzuweisen vermochte. Es sind dieses indessen die beiden einzigen Fälle, in weiche ich jene kleinen grauen Flecken in der Nähe der Macula lutea vorfand, welche auch ich als einen Ausdruck von Gefässerkrankung aufzufassen geneigt bin; ich will hierbei noch erwähnen, dass Schillingerl) schon im Jahre 1870 auf Yeränderungen der Netzhaut- Med.-chirurg. Rundschau. Bd. XI. Heft 1 S. 63, Wien 1870.