Über Gastroenterostomie ... / vorgelegt von M. Bieber.

  • Bieber, M.
Date:
1895
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Credit: Über Gastroenterostomie ... / vorgelegt von M. Bieber. Source: Wellcome Collection.

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    so gross, dass ein Finger und Daumen in dasselbe gesteckt werden kann. Nach Abtragung der stark überquellenden Ränder der Schleim¬ haut des Darms (die Magenschleimhaut quillt nicht nennenswert vor) wird nun durch 9 Muscularis und Serosa fassende Nähte das Loch geschlossen, dann durch Serosa - Nähte die zweite Nahtetage hin¬ zugefügt, wobei besonders die Ecken sorgfältig bedacht werden. Schluss der Bauchwunde durch tiefgreifende, Haut und Peritoneum breitfassende Seidennähte, dazwischen oberflächliche Nähte. Verband. Dauer der Operation d Stunden. Puls nach derselben mässig kräftig. Verlauf: 18. Aug. Patientin befindet sich wohl, hat seit der Operation nie gebrochen. Bis jetzt wurde Oe mit Ernährungsclysmaten ernährt, heute am 3. Tag erhält sie per os Bouillon, Wein, Milch mit Peptonzusatz. — 21. Aug. 2 mal farbloser breiiger Stuhlgang. Appetit ist gut, kein Erbrechen, keine Übelkeit. Nahrung nur per os. — 2.3. Aug. Fester, normal gefärbter Stuhlgang. — 25. Aug. Nähte entfernt bis auf 3. Heilung per primam. Leichtes Odem des linken Beines (Thrombose?) — 29. Aug. Letzte Nähte entfernt. Patientin befindet spcli durchaus wohl. — 31. Aug. Heftige Magenschmerzen, auch schqii am Tag vorher, jedoch kein Erbrechen. — 8. Sept. Patientin hat täglich einen Stuhl, Magenschmerzen geringer. — 8. Sept. Patientin hat seit einigen Tagen saures Aufstossen und Sodbrennen, befindet sich im Übrigen wohl und ist seit 3 Tagen einige Stunden ausser Bett. 12. Sept. Entlassung. Bauchwunde vollständig vernarbt. In der Pylorusgegend fühlt man durch die Bauchdecken einen hühnerei¬ grossen Tumor, der auf Druck etwas empfindlich ist. Das saure Auf¬ stossen und Sodbrennen dauert noch immer an. Patientin fühlte sich im Übrigen wohl und hat an Kräften entschieden zugenommen. Spätere Nachrichten: Anfangs subject. Wohlbefinden, bald jedoch stellten sich wieder Erbrechen und Schmerzen ein. Auch leicht verdauliche Speisen vertrug Pat. nicht. Unter zunehmender Kachexie trat am 23. März 1889 Ex. leth. ein. Fall I V. Auguste M., 35 J. alt, aus Borsch bei Fulda. Tuberculose des Magens. Gastroenterostomie 25. Mai 1889. Entlassung am 29. Juni 1889. Anamnese: Vor 10 Jahren soll ein Fibrolipom aus der Seite exstirpiert worden sein. Seit 3 Jahren ist ein Tumor in der Pylorus¬ gegend nachweisbar ebenso eine Dilatatio ventriculi. Es bestehen- Verdauungsbeschwerden, sehr lästiges häufiges Aufstossen, Abnahme an Kräften und Gewicht An den Brustorganen ist nichts Krank¬ haftes nachzuweisen, der Urin ist eiweiss- und zuckerfrei. Patientin wird von Prof. Rossbach zur Operation überwiesen Operation: Nach Einleitung der combinirten Morphium-Chloro- formnarcose wird durch einen Schnitt in der Medianlinie der Pylorus sichtbar gemacht, an demselben ist jedoch kein Tumor zu finden, sondern er ist auf ein geringeres Volumen als normal zu einem hlrtlich sich anfühlenden Ring zusammengezogen, sein Aussehen ist durchaus nicht carcinomatös. Die Drüsen im Netz sind teilweise vergrossert, zwei werden exstirpiert und es ergiebt sich: Tuberculose der Drüsen. — In der Tiefe der Aorta aufliegend, fühlt man einen feinhöckerigen