Über Gastroenterostomie ... / vorgelegt von M. Bieber.

Bieber, M.

Date:: 1895

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Credit: Über Gastroenterostomie ... / vorgelegt von M. Bieber. Source: Wellcome Collection.

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aber niemals gelungen. — Seit Juni leidet Pätiantin auch an Stuhl¬ beschwerden, sie hat seit dieser Zeit nur alle 3—4 Tage Stuhl gehabt. Vor 7 Wochen liess sich Patientin in die medizin. Klinik aufnehmen und wurde dort mit täglich 2 mal stattfindenden Magenausspülungen und mit Clystieren (alle 2 — 3 Tage) behandelt. Seit der Zeit hat das Erbrechen nachgelassen, jedoch litt Patientin noch immer an heftigem Sodbrennen und den oben genannten Stuhlbeschwerden. Status praesens: Sehr magere, blasse, cachectisch aussehende Frau. Der obere Teil des Leibes ist bis 3 Finger breit unterhalb des Nabels aufgetrieben. Diese Partie, welche offenbar dem Magen angehört, lässt deutlich die peristaltisclie Unruhe des Magens erkennen und entspricht in ihren untern Contouren durchaus der grossen Curva- tur des Magens. Deutliches Plätschergeräusch. Etwas links von der Mittellinie zwischen Magen und Kippenbogen fühlt man einen reichlich Kinderfaust grossen querelliptischen Tumor von harter Consistenz, nach allen Dichtungen hin verschieblich. Der Tumor gehört offenbar der Pars pylorica des Magens an. Leber nicht vergrössert, der übrige Teil des Bauches stark zusammengesunken. Klinische Diagnose: Carcinoma pylori, hochgradige Magen¬ dilatation, fast vollkommene Pylorusstenose. Operation (Dr. Haeckel): Nachdem der Magen durch lang fort¬ gesetztes Ausspülen, wobei noch Linsen, die 6 Wochen vorher ge¬ gessen, zu tage kommen, gründlich gereinigt worden ist, bis die Spülflüssigkeit vollkommen klar abfliesst, wird zum Schluss mit Salicyl- Lösung nachgespült. Dann Morphium-Chloroformnarcose. — Schnitt in der Linea alba durch den Nabel hindurch, denselben nach oben und unten gut 3 Querfingerbreit überragend. Peritoneum provisorisch an der Haut fixiert. Es findet sich ein ausgedehnter Tumor etwa 8 cm breit die pars pylorica des Magens einnehmend; oberflächlich ziemlich glatt, nach hinten fixirt; im Omentum minus zeigen sich Metastasen. Exstirpation des Tumor deshalb nicht möglich, es wird die Gastro¬ enterostomie beschlossen. Das kurze Netz mit dem Colon transversum wird in die Höhe geschlagen, die zunächstgelegene Dünndarmschlinge erfasst und an ihr entlang gegangen, bis sie fixiert erscheint, d. h. bis der oberste Teil des Jejunum vor seinem Durchtritt durch das Mesenterium nahe am Ende des Duodenum erreicht wird. Die Auf¬ findung dieser Partie gelingt in sehr kurzer Zeit. Von diesem Punkte aus wird nun am Darm wieder so weit abwärts gegangen, bis man eine Schlinge des Jejunum bequem und ohne Spannung über Netz und Colon trans. hinweg an die Oberfläche des Magens anlegen kann. Der Magen ist so fixiert, dass es nicht möglich ist, denselben vor die Bauchwunde zu ziehen und dort mit einer Dünndarmschlinge zu ver¬ nähen. An der Vorderfläche wird also die Schlinge in einer queren Linie etwas nach links von der Mittellinie, drei Finger breit nach links von der äussersten sichtbaren Grenze des Carcinoms ab, durch 10 Serosa des Magens und Darms fassende feinste Seidenknopfnähte fixiert. Dann wird dicht oberhalb dieser Linie in gleicher Ausdehnung Serosa und Muskularis des Magens und Darmes zerschnitten und die beiden Schnittränder wiederum durch 10 Serosa und Muscularis fassende Nähte vereinigt. Während jetzt ein Assistent den zu- und abführenden Teil der Dünndarmmhlinge mit den Fingern comprimiert, wird mit spitzem feinen Skalpell die Schleimhaut des Magens und Darmes ent¬ sprechend der Länge der Naht incidiert; eine geringe dabei statt¬ findende Blutung wird durch einige Catgutligaturen gestillt. Weder aus dem Magen noch aus dem Darm kommt eine Spur von Flüssigkeit