Leitfaden zur Untersuchung der Zerebrospinalflüssigkeit / bearbeitet von F. Plaut, O. Rehm, H. Schottmüller.

Date:
1913
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Credit: Leitfaden zur Untersuchung der Zerebrospinalflüssigkeit / bearbeitet von F. Plaut, O. Rehm, H. Schottmüller. Source: Wellcome Collection.

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    io7 kulöser Meningitis ist eine gelbliche Verfärbung. Sie rührt, wie wir nachweisen konnten, von kleinen Blutextravasaten an der Dura mater her, die sich als pachymeningitische Prozesse charakterisieren. Blutkörperchen treten dabei nicht in nachweis- barer Menge über, es handelt sich also nur um die Ausschwem- mung des Blutfarbstoffes, den man auch spektroskopisch und chemisch nachweisen kann. Der Gefrierpunkt beträgt — 0,56 (Ravaut). Der Eiweiß - gehalt der Flüssigkeit ist gesteigert. Man findet o,5°/00, 4—5%o> selbst 12 °/oo sind nachgewiesen. Wir selbst beobachteten nie unter 1 %0, meist 2°/00—3°/oo> einmal 9 °/00. Spez. Gew. 1003 —1011. Die Globulinreaktion ist in der Regel positiv, nur selten fanden wir die Probe negativ. Auch Fibrin ist vermehrt. Es gehört zu den typischen Eigenschaften der Spinalflüssigkeit bei Meningitis tuberc. (Lichtheim), daß sich das Fibrin in einem feinen, spinn- wTebenartigen Netz abscheidet, sobald man die im Reagenzglas aufgenommene Flüssigkeit, ohne sie vorher zu schütteln, ruhig stehen läßt. Das in der ganzen Wassersäule ausgespannte fein- faserige Gewebe sinkt bei Erschütterung zu Boden. Wie es vorkommt, daß namentlich im Beginn einer tuberkulösen Meningitis auch bei Beobachtungen der oben angeführten Vor- sichtsmaßregeln ein Fibrinnetz sich nicht absetzt — sehr selten sind die Fälle, bei denen während des ganzen Verlaufes ein solches vermißt wird — so ist die Fibrinnetzausscheidung andererseits auch nicht pathognomonisch für Tuberkulose der Meningen. Man findet es vielmehr auch bei anderen unter Entzündungs- erscheinungen einhergehenden Prozessen im Gehirn, z. B. Sinus- thrombose mit und ohne infektiöse Ursache, Meningitis circumscripta infectiosa, Pachymeningitis. Dagegen sehen wir das Fibringewebe selten bei eitriger Meningitis. Indessen wird man in der überwiegenden Mehrzahl der Fälle bei Bildung eines Fibrinnetzes in dem Liquor mit der Dia- gnose tuberkulöse Meningitis das Richtige treffen. Die Zahl der Zellen ist bei der tuberkulösen Meningitis im Gegensatz zu den übrigen Formen gering. Daher kommt es, *• daß die Flüssigkeit meist klar ist; nur selten ist sie so trüb, daß man an eine eitrige Meningitis denkt. Den beschriebenen Ver- hältnissen entspricht die Zahl der gefundenen Zellen. Ausnahmsweise ist die Menge so gering, daß kaum die Norm überschritten wird. Wir notierten z. B. 5 Zellen, häufiger *