Indikationen und Methoden der Behandlung der Hautkrankheiten mittelst Naphtol / von M. Kaposi.

Kaposi, Moriz, 1837-1902.

Date:: [1882]

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Credit: Indikationen und Methoden der Behandlung der Hautkrankheiten mittelst Naphtol / von M. Kaposi. Source: Wellcome Collection.

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irritirende, Entzündung steigernde und toxische Wirkung der schwächsten alkoholischen Naphtollösung auf die entzünd¬ liche, speziell ekzematöse Haut. Bezüglich der allgemeinen Wirkung des Naphtol ist dessen schon ursprünglich angegebene massenhafte Resorption von der Haut und Ausscheidung durch die Nieren neuerdings zu betonen. Diese Ausscheidung gibt sich durch eine wein¬ mostähnliche Bräunung und Trübung des Harns zu erkennen und ist von Dr. J. Mauthner im pathol.-ehern. Laborato¬ rium des Prof. Ludwig sorgfältig studirt worden. Danach erscheint das Naphtol als gepaarte Schwefelsäure im Harne, als naphtol-schwefelsaures Kali (Med. Jahrb. 1881, pag. 203). Aus demselben Laboratorium ist jüngst (Sitzungsb. der k. Akad. der Wissensch., LXXXV, pag. 975, 1882) von Dr. S. Lustgarten die von demselben gefundene Methode zum Nachweise des Naphtol im Harne mitgetheilt worden. Zirka 500 CC. des auf Naphtol zu untersuchenden Har¬ nes werden mit Salzsäure stark angesäuert und ungefähr die Hälfte derselben über Wasserdämpfen abdestillirt. Das De¬ stillat wird mit Aether ausgeschüttelt, die ätherische Lösung- getrennt, zur Trockne gebracht, der hiebei bleibende Rück¬ stand wird in wenig starker Kalilauge gelöst, darauf gelinde erwärmt und mit einen Tropfen Chloroform, oder noch besser einigen Chloralhydratkrystallen versetzt. Es entsteht bei der Anwesenheit von Naphtol sogleich eine prächtige grünblaue Färbung. War der ätherische Abdampfrückstand stark gelb gefärbt, so ist die eintretende Färbung mehr grün. Ganz besonders schön gelingt die Reaktion, wenn man den Rück¬ stand der ätherischen Ausschüttelung in Alkohol löst, mit wenig Thierkohle versetzt, gelinde erwärmt, filtrirt und mit dem Trockenrückstand des Filtrates wie oben verfährt. Durch das Behandeln mit Thierkohle werden nämlich Farbstoffe und andere die Reaktion störende Substanzen, wie Phenol und Kresol, eliminirt. Wiederholte Untersuchungen lassen mich glauben, dass, wie bei Applikation von Theer, Pyrogallussäure und anderen urophanen Körpern, die stürmische und massenhafteste Re¬ sorption und diuretische Exkretion nur in der allerersten Zeit stattfindet, während in der Folge beide Vorgänge mehr sukzessiv und daher auch ohne sonderliche Belästigung des Organismus vor sich gehen und dass das Naphtol insbeson¬ dere während eines durch Wochen und Monate fortgesetzten Auftragens aut die Haut nicht kontinuirlich, sondern schub¬ weise ausgeschieden wird. 1*