Versuche über die Einwirkung von Bacterien auf Augenoperationswunden : ueber die Meridianbezeichnung bei Brillenund Sehfeldbestimmungen / von H. Knapp.

  • Knapp, Herman, 1832-1911.
Date:
[1883]
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Credit: Versuche über die Einwirkung von Bacterien auf Augenoperationswunden : ueber die Meridianbezeichnung bei Brillenund Sehfeldbestimmungen / von H. Knapp. Source: Wellcome Collection.

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    den Bindehautsack und auf den Rand des oberen Lides reichlich gestrichen worden war. Nach dem Hornhautschnitt, welcher auch zugleich die Kapsel eröffnet hatte, wurde die Linse mit den Lidrändern ausgepresst und die Linsenreste mit dem oberen Lidrande aus der Wunde gewischt. Am 29. December: Links grosser Irisvorfall, mit einem Streifen Schleim bedeckt. Ais dieser mit einer Pincette weggezogen wurde, kam eine glatte, reine Wundfläche zum Vorschein. Hornhaut in der Nähe des Schnittes diffus getrübt. Pupille und Iris klar. — Das Auge heilte ohne Reiz. Rechts excessive eiterige Secretion; dünne, trübe Flüssigkeit rinnt selbst zur Nase heraus. Die ganze Hornhaut weiss; die Wunde und eingelagerte Iris weiss, in Eiter gebadet. Am 2. Januar 18B6: Ausgesprochenste Panophthalmitis. Der am Tage nach der Operation der Wunde entnommene Eiter zeigte unter dem Mikroscope eine ungeheure Menge Coccen. Versuch XIX. Impfstiche mit Osteomyelitispilz. Um- schriebene Abscesse. Heilung. Am 28. December: Drei nicht perforirende Einstiche in die Hornhaut- substanz mit einem Gräfe'sehen Messer, dessen Spitze in eine Osteo- myelitispilz- Aufschwemmung getaucht worden war. Am 29. December: Massige Absonderung. Die drei Impfstiche sind weissgelb, erhaben, 2—4 Mm. im Durchmesser. Hornhaut diffus getrübt. Am 30. December: Die drei Stichpunkte sind vorspringende Hornhaut- abscesse geworden. Hypopyon, ein Dritttheil der vorderen Kammer füllend. Am 3L December: Abscesse kleiner, Hornhaut klärt sich; keine Secretion. Am 1. Januar 1886: Abscesse kleiner. Am 4. Januar: Abscesse klein, umschriebene Trübung. Von dem deutlich in der Aufsaugung begriffenen Abscessinhalt wird nach vorheriger Cocainisirung etwas mit der Nadel hervorgeholt und im Trockenpräparat nach Anilinfärbung mikroscopisch untersucht. Es zeigten sich ungeheure Mengen kleiner, schlecht gefärbter, etwas unregelmässiger Körnchen (Zelldetritus und abgestorbene Coccen). Versuch XX. Fünf Nadelstiche in die Hornhaut; Osteomyelitispilz darübergestrichen; nur einer ent- wickelt sich zur Pustel, welche auch heilt. Am 23. December: Mit reinem Gräfe'sehen Messer werden 5 Einstiche in die Hornhautsubstanz gemacht und dann mit der Drahtschlinge eine Aufschwemmung des Osteomyelitispilzes wiederholt über die Horn- haut gestrichen. Am 29. December: Die ganze Hornhaut ist nebelig getrübt, aber nur ein Einstich weiss infiltrirt. Geringe Secretion. Am 80. December: Die weiss infiltrirte Stelle etwas grösser wie Tags zuvor. Hornhaut im Uebrigen klarer. Am 30. December: Das umschriebene Infiltrat kleiner. Am 1. Januar 1886: Noch kleiner und überhautet.