Ueber den Einfluss des Nervus vagus auf die Beschaffenheit der Secretion der Magensaftdrüsen und die Verdauung : Inaugural-Dissertation der medicinischen Facultät zu Giessen zur Erlangung der Doctorwürde in der Medicin, Chirurgie und Geburtshülfe vorgelegt / von W. Julius Kritzler ; Präses Herr Professor Dr. Eckhard.

  • Kritzler, W. Julius.
Date:
1860
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Credit: Ueber den Einfluss des Nervus vagus auf die Beschaffenheit der Secretion der Magensaftdrüsen und die Verdauung : Inaugural-Dissertation der medicinischen Facultät zu Giessen zur Erlangung der Doctorwürde in der Medicin, Chirurgie und Geburtshülfe vorgelegt / von W. Julius Kritzler ; Präses Herr Professor Dr. Eckhard. Source: Wellcome Collection.

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    Bluterguss unter der Schleimhaut und selbst Exkoriationen derselben vorfanden. Gegen dies Verfahren und dessen Resultate lassen sich jedoch ver- schiedene Bedenken erheben. Zunächst haben die Thiere die Operation nicht eine hinlängliche Zeit überlebt, die nöthig ist, um die durch die Operation veränderte Magenschleimhaut in ihren normalen Zustand zurück- zuführen. Bei einer Operation, bei welcher der Magen sehr stark hervor- gezogen, zwischen den Fingern gedrückt und der Wirkung des Luft- zutrittes Preis gegeben wird, muss die Schleimhaut natürlich ihren normalen Zustand aufgeben; es werden sich leichte Entzündungen, Blutextravasate etc. derselben bilden, welche nicht erlauben, die nachfolgenden Erschei- nungen so ohne Weiteres auf Rechnung der durchschnittenen Vagi zu setzen. Pinkus erwähnt sogar diese Umstände mehrmals ausdrücklich und es kommt kein Fall bei ihm vor, wo eine normale Schleimhaut gefunden wurde. 5) In neuester Zeit hat noch Bruecke*) Versuche über den Ein- fluss der N. vagi auf die Magensaftsekretion angestelll. Seine Versuche bestätigen keineswegs die Erfahrung von Pinkus, sondern sind mit den früheren von Bidder und Schmidt erhaltenen in Uebereinstimmung. Er berichtet als speciellen Versuch den folgenden : „Eine junge ausgewachsene Taube wurde 5 Tage lang mit Blutfibrin gefüttert, dann beide Vagi an der Rückseite des Halses durchschnitten und die Taube abermals 5 Tage lang mit Blutlibrin gefüttert. Als er sie auf das Vivisektionsbreit band, um eine Kropffistel anzulegen, spie sie eine Menge neutraler Flüssigkeit aus, mit der ihr Kropf angefüllt war; es ist dies eine schon Bernard bekannte Thatsache, welche daher rührt, dass die Thiere wohl aus dem Schnabel in den Kropf, nicht aber von diesem in den Magen schlingen können. Nach Anlegung der Fistel fand sich noch eine beträchtliche Menge von unverdautem Fibrin im Kropfe, das in den Seitentaschen des- *) Bruecke, Beiträge zur Lehre der Verdauung. Sitzungsberichte der math.- naturw. Classe der kais. Academie der Wissenschaften, Bd. XXXVII S. 131; Jahrg. 1859.