Beitrag zur Lehre von der Scabies / von Dr. Gudden.

  • Gudden, Bernhard Aloys von, 1824-1886.
Date:
1863
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Credit: Beitrag zur Lehre von der Scabies / von Dr. Gudden. Source: Wellcome Collection.

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    einer geschlossenen häutigen Hülle und einem massig consistenlen In- halte zusammengesetzt sind. Letzterer verleiht dem Ganzen einen malten Glanz. Zuweilen ist er farblos, zuweilen gelb, sehr selten fast braun. Ich vermuthe, dass er aus Fett besteht, habe jedoch keine näheren Untersuchungen darüber angestellt. YI. Noch einige anderen Punkte bedürfen der Besprechung. Wenn man Gänge und Milben sucht, findet man die grösseren leichter als die klei- nen, mehr alte Milben als junge, mehr Weibchen als Männchen. Unrecht wäre es aus diesem Befunde den ScUluss zu ziehen, die Zahl der Mann- chen sei kleiner als die der Weibchen, die jungen Milben seltner als die alten. In dieser Art zu schliessen könnte Einer, der Männchen und junge Milben nicht zu finden versteht — und dies scheint bei mehreren Unler- suchern der Fall gewesen zu sein —, sagen, es gebe gar keine Männ- chen, es gebe aber auch keine jungen Milben. Sorgfältige Durchmu- sterung einer grössern Partie von Käsemilben ergibt, dass die Zahl der Männchen und Weibchen ungefähr gleich ist, zu demselben Resultate führt die Untersuchung der Krusten von Scabies crustosa. Ueberhaupt was man bei gewöhnlicher Krätze sich mühselig zusammensuchen muss, bietet diese Abart in seltener Fülle ohne alle Schwierigkeit. Die dünn- sten Krusten sind die besten zur Untersuchung, werden durch Firniss sehr schön durchsichtig. Will man die einzelnen Milben für sich unter- suchen, so legt man die Krusten einige Zeit in Wasser, bis ihre Epi- dermiszellen auseinander weichen. Beiläufig bemerke ich auch, dass die Milben unter den Krusten ebenfalls in Gängen leben und dass der Um- stand, dass man in allen Krusten, auch den jüngsten und dünnsten eine ihrem Umfange entsprechende Anzahl von Milben findet, dafür spricht, dass die Scabies, crustosa nicht eine Complicalion von Krätze mit einer andern Hautkrankheit, sondern Krätze auf eigenlhümlich reagirender Unter- lage ist. Uebrigens hatte ich nur ein einzigesmal Gelegenheit, Krusten zu untersuchen, die mir zu überlassen Prof. Bamberger die Gefälligkeit hatte. Die Milbe ist dieselbe, wie bei der gewöhnlichen Scabies*}. Gerlach, der ein Milbenmännchen auf 6—10 Weibchen annimmt, ist der Meinung, dass das Männchen mehrere Weibchen begatte. Ich habe in meinen Beiträgen dagegen die Ycrmuthung ausgesprochen, dass die *) Fiirstenberg bestreitet dieses.