Beschreibung der Intelligenzstörungen in Folge einer Hirnverletzung : nebst einem Entwurf zu einer allgemein anwendbaren Methode der Intelligenzprüfung / von C. Rieger.

  • Rieger Conrad.
Date:
1888
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Credit: Beschreibung der Intelligenzstörungen in Folge einer Hirnverletzung : nebst einem Entwurf zu einer allgemein anwendbaren Methode der Intelligenzprüfung / von C. Rieger. Source: Wellcome Collection.

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    neuerung der Frage, sofort vergessen, dass er sicli überhaupt bemühen soll, das zugehörige Wort zu finden. 1) Eines optischen Eindrucks aa) in Bezug auf Personen. Stellt man dem Kranken eine ihm bekannte Person vor, die er, wie wir unter F II a 1 aa festsellten, ausnahmslos sofort identifiziren kann, mit der Aufforderung, selbst ihren Kamen zu nennen, so findet er das betreffende nomen proprium ausnahmslos richtig, aber nie momentan, sondern immer erst nach einer mit der Sekundenuhr messbaren Zeit. Wir haben oben (S. 34) unter E I a 2: Unmittelbares Antworten auf Fragen — die Versuche beschrieben, in denen z. B. zu antworten war auf die Frage: Wie heisst Ihre Frau: Antw: Leuchen. Wir fanden hiefür durchschnittliche Sekundenzahlen von 8 bis 10, manchmal auch höhere. In jenem Fall hatte es sich gehandelt um die rein innere Association zwischen dem Wort: Frau und dem Wort: Lenchen, welche durch die Frage nur den nothwen- wendigen Anstoss erhielt, wesshalb diese Versuche auch unter E zu behandeln waren. In diesem Abschnitt Gr handelt es sich dagegen darum, dass der Kranke aus dem blossen optischen Ein- druck (hier unter aa einer in Wirklichkeit anwesenden ihm be- kannten Person) ohne Vermittlung von Wortassociationen auf den Namen kommen soll. Für jene Versuche in E war es gleich- gütig, ob die betreffende Person anwesend war oder nicht. Auf S. 34 sind zwar Versuchsreihen mitgetheilt, nach denen es scheinen könnte, als ob die Fragen nach einem Abwesenden, z. B. wie heisst der Kaiser? längere Reaktionszeiten ergäben als die nach dem Namen der anwesenden Frau. Allein es ist dort auch an ver- schiedenen Beispielen erläutert, dass auch für dieselben Fragen bei diesen Versuchen über innere Association verschiedeneniale recht verschiedene Zeiten herauskamen, und so liess sich auch speciell constatiren, dass es für die Frage: „Wie heisst Ihre Frau?^^ gleichgiltig war, ob dieselbe zugegen war oder nicht. Da wir nachher finden werden, dass die Wortfindung aus optischen Eindücken allein ohne Vermittlung eines Wortbegriffs längere — nicht kürzere — Zeit braucht als die Wortfindung, bei der dem Kranken ein Wort zur Anknüpfung vorgesprochen wird: also: „Wie heisst diese hier?^^ durchweg länger, - Wie heisst Ihre Frau? durchweg kürzer — so erhellt auch daraus, dass im letzteren Fall dann keine wesentlich günstigeren Bedingungen