Zur operativen Behandlung des chronischen Magengeschwürs und dessen / von R. Jedlicka.

Date:
1904
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Credit: Zur operativen Behandlung des chronischen Magengeschwürs und dessen / von R. Jedlicka. Source: Wellcome Collection.

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    des Präparates vom Duodenum aus darstellt, ist die Duodenumwand links abgehoben.) Das Lumen ist in dem Präparate von der gefalteten Schleim- haut vollständig verschlossen, jedoch für eine Sonde No. 10—11 (Charriere) eben noch passierbar. Doch lässt sich das Präparat mit leichter Mühe wie eine perforierte Gummiplatte über den Finger ziehen und man hat dabei den vollkommenen Eindruck, dass der Pylorus durch einen am Durchschnitt keilförmigen Gummiring abgeschnürt ist. Vom Finger abgeschoben zieht sich der Ring wieder zusammen. — Der Längsschnitt des Präparates bietet keine nennenswerten Veränderun- gen; die Muskulatur des Magenteiles (Antrum) ist normal stark (2 ww) und nur der Sphincter, welcher in der Valvula die keilförmige Formation zeigt, könnte vielleicht als hypertrophisch bezeichnet werden. Ähnlich wie beim blossen Sphincterspasmus eine dauernde Kon- traktion entstehen kann, existiert auch ein persistierender spasti- scher Sanduhrmagen, welcher durch eine dauernde Kontraktion der oben genannten Muscularisabschnitte entsteht und selbst in der Leiche fortdauert. Die Abbildung Fig. 13 (Tafel II) bildet den Magen einer vor kurzer Zeit an Poliencephalitis in der Landesirrenanstalt verstorbenen Patientin ab, bei welcher die Sektion (im b. patholog. Institut) einen typischen spastischen Sanduhrmagen als einen zufälligen Befund entdeckte (in der Abbildung ist er durch die kleine Skizze veranschaulicht). Die präpylo- rische Magenwand war cirkulär durch eine 3 cm breite Querfurche ein- geschnürt; der Pylorus war kontrahiert und für die Kleinfingerkuppe nur unter Druck passierbar; dagegen war die zwischen dem Pylorus und der Schnürfurche gelegene Magenwand schlaft, mit Ausnahme eines längs der vorderen Wand verlaufenden bandförmigen Muskelzuges, welcher sich von der Magenquerfurche zum Pylorussphincter erstreckte. Durch Füllung des Magens mit Wasser wurde die Einziehung des Magens gröss- tenteils dauernd ausgeglichen, dennoch blieb eine Andeutung der Sanduhr- form übrig (siehe die grössere Fig. 13); der Sphincter blieb jedoch wie im vorhin erwähnten Falle (No. 3) trotz der Dehnung durch Fingerdruck dauernd kontrahiert.*) Die Untersuchung der unseren Operationen entstammenden Präpa- rate zeigte in den meisten Fällen eine besondere Entwickelung der Muskelschichte des Pylorus, welche in einigen Präparaten sehr auffal- lend war. Ob es gerechtfertigt wäre, neben der spastischen Stenose für diese Fälle noch das Bestehen einer hypertrophischen Stenose anzu- nehmen, würde einer eingehenden Untersuchung der Präparate noch *) Bezüglich der Symptome dieses Falles erhielt ich leider nur unverwertbare Angaben. Der Magenschleim (in der Leiche untersucht) ergab eine sehr intensive sauere Reaktion.