Zur operativen Behandlung des chronischen Magengeschwürs und dessen / von R. Jedlicka.

Date:
1904
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Credit: Zur operativen Behandlung des chronischen Magengeschwürs und dessen / von R. Jedlicka. Source: Wellcome Collection.

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    das narbig veränderte Gewebe der angegriffenen Organe: der Leber (in den Fällen 5, 8, 9, ß), der Leber und des Pankreas (im Falle 3) und des linken geraden Bauchmuskels (in den Fällen 2 und 4). Die Ver- wachsungen waren in diesen Fällen sehr ausgedehnt, so dass z. B. (im Falle 9) der gröSste Teil der hinteren Magenwand untrennbar mit der Umgebung verwachsen war; in mehreren Fällen bildeten die Ad- häsionen förmliche, gewöhnlich ziemlich scharf begrenzte Tumoren, in denen die Magenwand und das Gewebe des Nachbarorganes ununter- scheidbar zu einem fast homogenen Gebilde verschmolzen waren. Diese Gruppe von Geschwüren ist daher mit dem von Schwarz vorgeschlagenen Namen als »penetrierende Geschwüre« zu be- zeichnen. Ihre Eigentümlichkeiten sind aus den neueren Arbeiten, namentlich der deutschen Fachliteratur wohl bekannt, und ich begnüge mich nur auf die kurze Beschreibung der Operationsbefunde in den betreffenden Kranken- geschichten zu verweisen. Perforierte Geschwüre haben wir — abgesehen von den wegen diffuser Peritonitis operierten Fällen — zweimal beobachtet. Es sind dies die Fälle No. 26 und 29. In beiden Fällen hatte sich die Perforation in die freie Bauchhöhle kurze Zeit vor der Operation erreignet. Ausser einer leichten Rötung und Injektion der Serosa in der Umgebung der perforierten Stelle waren zur Zeit der Operation noch keine Veränderungen im Perito- näum vorhanden, die kleine Perforationsöflnung war durch frische Fibrin- flocken verklebt und der Austritt von Mageninhalt erfolgte erst während der Operation durch den allerdings sanften Druck der palpierenden Hand. In beiden Fällen betraf die Perforation ein Geschwür der vorderen Bauch- wand. Da die Perforation glücklicherweise in einer Zeit entstanden war, wo sich die Patienten in unserer Behandlung befanden, hätte man vielleicht aus den Symptomen die Diagnose stellen können; ich gestehe jedoch ein, die Symptome nicht richtig gedeutet zu haben und, um unliebsamen Wiederholungen vorzubeugen, verweise ich betreffs der Symptome dieser Fälle auf die beiden Krankengeschichten. Interessant ist in dem Falle 23 der ventilartige Verschluss des perforierten Antrum pylori durch einen Wulst der verdickten Submucosa, durch dessen mechanische Wirkung der in dem flüssigen Mageninhalte herrschende Druck selbst einen Schutz gegen den Austritt von Mageninhalt in die Bauchhöhle ausübte. Ausserdem kamen noch andere Fälle von Ulcusperforation zur Be- obachtung; es sind dies die 5 in der Übersichtstabelle in der Rubrik »Drainage der Bauchhöhle« enthaltenen Fälle von diffuser Peritonitis, welche in einem sehr vorgeschrittenen Stadium und im desperaten Zustande in die klinische Behandlung gelangten. In drei von diesen Fällen betraf die Lokalisation des perforierten Geschwüres die vordere Magenwand in der Nähe der oberen Kurvatur und zwar einmal den kardialen, zweimal den präpylorischen Magenteil, einmal war der Sitz des Geschwürs die hintere Magenv;and und die Perforation erfolgte in die Bursa omentalis. Im fünften