Ein Fall von Lymphosarkom im vorderen Mediastinalraum ... / vorgelegt von Pius Gareis.

  • Gareis, Pius.
Date:
1897
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Credit: Ein Fall von Lymphosarkom im vorderen Mediastinalraum ... / vorgelegt von Pius Gareis. Source: Wellcome Collection.

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    normal war, sondern sehr wahrscheinlich auf die oben erwähnte Blutarmut, indem bei dieser, wie man annimmt, die Herzklappen abnorme Schwingungsverhältnisse haben. Ferner war es auch dieser anämische Zustand, der die Pulsfrequenz ziemlich erhöhte; von Fieber konnte sie nicht herrühren, da die Temperatur beständig* normal, zu¬ weilen sogar subnormal war. Die leichte Erregbarkeit des Pulses, wie sie bei x4nämie die Regel ist, muss eben¬ falls auf das erhöhte Sauerstoff-Bedürfnis des Körpers zurückgeführt werden. Somit kann dem Tumor in seinen Beziehungen zum Herzen höchstens die erwähnte Anomalie des Pulses zugeschrieben werden, sowie eine leichte Ver¬ drängung des Herzens nach links. Doch musste auch er es sein, der eine fortleitende Masse für die Herzbewegungen bildete, so dass im ersten bis dritten linken Interkostal¬ raum schwache Pulsationen fühlbar wurden, was besonders für die Diagnose nicht unwesentlich ist. Die naheliegende Kompression der grossen arteriellen Gefässe, welche zur Hypertrophie des linken Ventrikels, wie sie in unserem Falle sich zeigte, führt, konnte nicht konstatiert werden; diese Hypertrophie hatte sich ohne Zweifel infolge der chronischen Nephritis ausgebildet. Gleichwohl war das Herz in den letzten Monaten seiner Aufgabe nicht mehr gewachsen, weil überhaupt alle Muskeln in dieser Zeit an Leistungsfähigkeit merklich abnahmen; dazu kommt, dass die starke Anfüllung des Herzbeutels mit Serum die Herzthätigkeit etwas beeinflussen musste. Dies führt uns auf eine weitere Folgeerscheinung. Das Anasarka, oder besser gesagt, Odem der Extremitäten. Die Beziehungen der Ödeme zum Lymphosarkom können selbstverständlich nur indirekte sein. Das Wachs¬ tum des Tumors ging so zu sagen auf Kosten des übrigen Körpers von statten, so dass auch der geschwächte Herz¬ muskel seine Funktion, die Blutzirkulation, nicht voll¬ ständig erfüllen konnte. Die Folgen davon mussten sich