Die Diphtherie : eine Monographie nach eignen Untersuchungen und Beobachtungen / von Ludwig Letzerich.

  • Letzerich, Ludwig Reinhard Jacob.
Date:
1872
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Credit: Die Diphtherie : eine Monographie nach eignen Untersuchungen und Beobachtungen / von Ludwig Letzerich. Source: Wellcome Collection.

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    Die Sporen derselben besitzen verschiedene Formen (rund, eliptisch oval, bisqiiitförmig), Avas seinen Grund hat in der fortwährend gestörten Entwicklung durch die Bewegung und Reibung des Be- lags an dem Augapfel. Was die Veränderungen in den tieferen Schichten der von den diphtheritischen Processen ergriffenen Schleimhäute betrifft, so lässt sich im Ganzen eine gewisse Uebereinstimmung nicht ver- kennen. So wie die Parasiten resp. die Thallusfäden derselben in die Schleimhäute eindringen, geben sie zu anfänglich unbedeutenden, kaum bemerkbaren Exsudationen von gerinnendem Serum Ver- anlassung. Mit dem tieferen Eindringen jener Fäden tritt in Folge des stetig anwachsenden Reizes eine vermehrte Blutzufuhr zu den betreffenden Gewebspartien ein, sie schwellen an und erscheinen stark geröthet. Gleichzeitig findet eine Wucherung oder Neubil- dung von kleinen, den weissen Blutzellen oder den Eiterkörperchen ähnlichen Zellen statt. In feinen Schnitten erscheinen daher die entsprechenden Gewebe mehr oder weniger massenhaft von diesen Gebilden durchsetzt. Zwischen den Bindegewebszügen findet man sehr häufig runde, glänzende Pilzsporen; die Thallusfädchen können erst nach dem Zerzupfen kleiner Schleimhautstückchen gesehen werden. In den Capillaren, namentlich denjenigen der Mandeln und der Schleimhaut des oberen Abschnittes des Kehlkopfes findet man Spuren und Pilzfragmente, ja diese Gefässchen sind oft so bedeutend von den Parasiten erfüllt, dass man von einer Embolie durch Pilze sprechen könnte. Macht man feine Dui'chschnitte durch die Mandeln, und zwar an solchen Stellen, wo diphtheritisches Exsudat vorhanden ist, so sieht man, dass an der Grenze der Auflagerung, theilweise in die- selbe .sich fortfsetzend, theilweise in dem Gewebe der Tonsillen so- wohl diffus, als auch mehr in Form eines Keiles eine Menge dicht nebeneinanderliegender kleiner, runder Zellchen zur Entwickelung gekommen sind. Zwischen diesen Zellchen sieht man Sporen von der verschiedensten Grösse liegen. Schnitte von Stellen, welche dem blossen Auge intakt erscheinen, zeigen, dass das Epithel schichtenweise oder durch die ganze Dicke hindurch von den Pilzen, die hier massenhaft vorkommen, und von fein granulirtem Exsudat emporgehoben und durchsetzt ist. Unter dem Epithel im Bindegewebe über dem eigentHchen Mandelgewebe findet man ganze Nester von Pilzen, die vermöge der Lichtbrechung der Sporen als schwarze Klumpen erscheinen. Im Bindegewebe, wel- ches die Mandeln nmgiebt, und iu Zügen, welche in denselben