Einige neue Fälle von Myositis ossificans progressiva / mitgetheilt von Gyula Pintér.

  • Pintér, Gyula.
Date:
[1883?]
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Credit: Einige neue Fälle von Myositis ossificans progressiva / mitgetheilt von Gyula Pintér. Source: Wellcome Collection.

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    3:4 stellte, zeigt meine Liste das Verhältniss wie 15:7 = 2V2:1. Dabei zeigt sich das weibliche Geschlecht in intensivstem und ausgedehntestem Maasse von dem Leiden befallen; ein vollkoramneres Bild der Krankheit, als es meine Patientin jetzt bietet, wurde wenigstens bisher noch nicht beobachtet. Auch scheint beim weiblichen. Ge- schlecht die Krankheit früher zum Ausbruch zu gelangen, als beim männlichen; unter den 7 Fällen traten die ersten Symptome in drei Fällen im 4., in zwei Fällen im 1., in je einem Falle im 5. und 6. Lebensjahre auf. Es ist also um so wahrscheinlicher, dass mit der Zahl der zur Beobachtung gelangenden Fälle auch quantitativ das Ver- hältniss zu Ungunsten des weiblichen Geschlechts sich stellen wird. Von ethnographischem Interesse ist es, dass unter den 22 Fällen meiner Tabelle 10 Fälle auf Deutschland, 6 auf England, 2 auf Amerika und je einer auf Oester- reich, Frankreich, Russland, Schweiz fallen. Ob in den übrigen Ländern noch nie ein Fall von Myos. oss. progr. beobachtet wurde, bin ich nicht im Stande, mit Be- stimmtheit zu beantworten. Aus der deutschen und französischen Literatur, die mir zu Gebote stand, konnte ich nur von den obigen Kenntniss erlangen und meine Ver- suche, mich persönlich bei mir bekannten Docenten der ausländischen Universitäten zu informiren, hatten nur theilweisen Erfolg. Nach freundlichen Mittheilungen der Herren Prof. Dr. Alph. Herrgott in Nancy, Prof. Dr. Purjesz in Klausen- burg und Doc. Dr. Frits-Levy in Copenhagen kann ich nur mit Bestimmtheit behaupten, dass in Frankreich seit dem Falle von Testelin und Danbressi') kein Fall zur Publication gelangte und dass in meiner Heimath (Ungarn) und in Skandinavien überhaupt noch nie ein gleicher Fall veröffentlicht wurde. Die Frage, ob eine Prä- disposition des knochigen germanischen und angelsächsischen Stammes eine schein- bare oder thatsächliche sei, muss demnach noch offen bleiben. Hinsichtlich des Verlaufs der Myos. oss. progr. zeigen die neuen Fälle (Huth^), Helferich^), KümmelH) und mein Fall), dass die Annahme einer Immunität der Bauchmuskeln gegen den Ossificationsprocess eine irrige war; in den erwähnten Fällen wurden fibröse Degenerationen und Einlagerung knochenharter Knötchen in den Mm. rect.-abdom., obliqu. ext., transv. abd. constatirt. Bezüglich der Therapie ist die traurige Erfahrung zu erwähnen, welche sich aus dem Falle von Krause ergiebt, dass die rationellste Therapie, wenn auch im Beginne der Erkrankung angewendet, vollkommen resultatlos bleibt. Ich kann diese Zeilen nicht schÜQSsen, ohne meinem hochverehrten Lehrer, Herrn Geh. Rath Prof. Dr. Gerhardt, für die gütige Ueberlassung. des Falles und den Herren Prof. Dr. Uhde und Med.-Rath Dr. Krause, für deren werthvolle Mit- theilungen auch an dieser Stelle meinen wärmsten Dank auszusprechen. *) s. 0. -) s. 0. ^) S. 0. .■') S. 0. Uailruekt hei L. 'schumacber in Berlin.