Ueber die Analyse des Blutes und die pathologischen Krasenlehren : nebst Beiträgen zur Physiologie der dyskrasischen Processe / von Gustav Zimmermann.

Date:
1847
Catalogue details

Licence: Public Domain Mark

Credit: Ueber die Analyse des Blutes und die pathologischen Krasenlehren : nebst Beiträgen zur Physiologie der dyskrasischen Processe / von Gustav Zimmermann. Source: Wellcome Collection.

Provider: This material has been provided by the Royal College of Physicians of Edinburgh. The original may be consulted at the Royal College of Physicians of Edinburgh.

    55/396 (page 43)
    1 wo möglich mit der Angabe, wie viel Kalkpliosphat, Magnesia- I phosphat und kohlensaurer Kalk darin ist. Aus einer andern Portion Blut kann man den Faserstoff gewinnen, den man in Bezug auf sein Verhallen gegen Sal- I pcler-Solution untersucht. Dies dürfte auch zu einer voll- I ständigen Analyse gehören: nur muss man nicht vergessen, I anzugeben, wie lange Zeit nach dem Aderlass man den Fa- ' sersloff in die Nitrum-Lösung gethan hat und in welcher Tein- I peratur das Blut stand. Denn ich habe gezeigt (Arch. f. physiol. Heilk. 1846. Hft. III. ), dass durch die Fäulniss die Löslichkeit des Faserstoffs befördert wird. Da eine Solution von 30 Gr. Nitrum in 500 Gr. Brunnen- 1 Wasser in der Regel genügt, 1 oder 2 Gr. Faserstoff, der 24 Stunden nach der V. S. gereinigt w'orden ist, bei in 24 Stunden zu lösen, so empfehle ich diese Methode. Ist : die Luft wärmer als -|-15®R., so wird dadurch die Auflösung I beschleunigt, was man wohl zu bemerken hat und zur Cor- i'reklion des Resultats benutzt werden muss; auch ist bei sol- I eher Temperatur der Faserstoff in dem Blulkuchen selbst in i’ Zeit jener 24Slunden zu einem beträchtlichen Grade von Fäulniss •gediehen, wodurch die Löslichkeit desselben noch grösser wird. Eine dritte Portion Blut fängt man in einer Salzlösung auf, urn das Blut flüssig zu erhalten. Ich empfehle dazu eine Auflösung von 30 Gr. Magnesia sulphurica in 500 Gr. aq. fontan., in die man circa 500 Gr. Blut fliessen lässt, indem man das Glas etwas hin- und herbewegt, damit sich Blut und Salzlösung besser mischen. Hierbei giebt man nun Acht, ob die Farbe des Blutes rölher wird oder nicht. — Sodann giesst man eine Ouanlität dieses llüssig erhaltenen Blutes in ein hohes Reagens-Glas und bemerkt in einer daneben befindlichen Zoll-Scala, die in Linien eingclheilt ist, von Zeit zu Zeit, wie weit sich der Cruor unter das Niveau der serofibrinösen Flüssigkeit gesenkt hat. Es ist gut dies von 2 zu 2 Stunden am Tage zu thun; liegt die Nacht dazwischen, so kann man es allerdings nicht: dann giebt man an, wie weit sich der Cruor in derselben ge- senkt hat.