Ueber die Analyse des Blutes und die pathologischen Krasenlehren : nebst Beiträgen zur Physiologie der dyskrasischen Processe / von Gustav Zimmermann.

Date:
1847
Catalogue details

Licence: Public Domain Mark

Credit: Ueber die Analyse des Blutes und die pathologischen Krasenlehren : nebst Beiträgen zur Physiologie der dyskrasischen Processe / von Gustav Zimmermann. Source: Wellcome Collection.

Provider: This material has been provided by the Royal College of Physicians of Edinburgh. The original may be consulted at the Royal College of Physicians of Edinburgh.

    16/396 (page 4)
    von Andral und Gavarrcl bcfolglc, glaubte icii sic praklisclien Aerzlen empfehlen zu können und llieille sie deshalb in dem liufcland’schen Journal für praktische Heilkunde (1843) mit. Der Prof. Scherer machte diese Miltheilung in seinem Referate (im Jahresbericht für die gesammle Medizin 1843) zum Gegenstände einer schmähsüchtigen Kritik und Inveklive gegen mich, die mich veranlasst, einige Worte zu entgegnen, die allerdings etwas spät kommen. Meine Absicht, dies schon früher zu thun, wurde durch mancherlei Hindernisse vereitelt. Jedoch aufgeschoben ist nicht aufgehoben. — Und dass ich jetzt, nachdem ich fast drei Jahre Zeit zur Ueberlegung ge- habt habe, noch ebenso urtheile wie damals, wird um so eher das Urtheil zu meinen Gunsten stimmen müssen, zumal da seit dem Jahre 1843 die Methode, das Blut zu analysiren, nicht um ein Haar breit Fortschritte gemacht hat. Zuerst muss ich dem Prof. Scherer bemerklich machen, dass ich auf eine grössere analytische Genauigkeit, als An- dral und Gavarret, nicht Anspruch erhoben habe, dass er aber vollkommen und absichtlich übersehen hat, dass ich je- nen Anspruch mit Recht erheben kann. — Davon später. Wenn Prof. Scherer es mir zum Vorwurf macht, als hätte ich mir die Ehre des Fr. Simon’schen Einwurfes gegen An- dral’s und Gavarret’s Methode vindiziren wollen, dass es nämlich falsch sei, die Blutbläschen als kein Wasser enthaltend zu denken, so irrt derselbe. Indem ich nämlich jenen Haupt- fehler der Andral und Gavarret’schen Methode historisch anführte, appellirte ich an die Einsicht eines jeden Arztes, ohne erst Fr. Simon’s zu erwähnen. Und hätte der Prof. Scherer in dem Satze, der da anfängt; „Ein anderer Vorwurf, den Si- mon jener Methode macht” — die Betonung auf das Wort ,,ein anderer” gelegt, so würde er erkannt haben, dass ich mir das Verdienst der Entdeckung jenes ersten Einwurfs gegen die Andral - Gavarret’sche Methode zu vindiziren nicht einfallen gelassen habe. Ich habe mich, als ich jene kleinliche Anschuldigung des Prof. Scherer zu Gesichte bekam, eines mitleidigen Lächelns nicht erwehren können, dessen kritischer Eifer in der That ihn dem ähnlich macht, der wohl den Split- ter in seines Nächsten Auge, den Balken aber in seinem ei- genen nicht gewahr wird. Um ihm dies zu beweisen, will ich an seine Bemerkung, die er gegen Simon und mich er-