Geschichte des Golfstroms und seiner erforschung von den alẗesten zeiten bis auf den grossen amerikanischen bürgerkrieg : Eine monographie zur geshichte der oceane und der geographischen entdeckungen / von J. G. Kohl ... Mit 3 lithographirten karten.

  • Kohl, J. G. (Johann Georg), 1808-1878.
Date:
1868
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Credit: Geschichte des Golfstroms und seiner erforschung von den alẗesten zeiten bis auf den grossen amerikanischen bürgerkrieg : Eine monographie zur geshichte der oceane und der geographischen entdeckungen / von J. G. Kohl ... Mit 3 lithographirten karten. Source: Wellcome Collection.

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    voidringt, fliesst er wahrscheinlich als eine Tiefenströmung unter den wärmeren und daher leichteren Gewässern des Golf- stromes weg und nimmt ihn so zu sagen auf den Rücken. Ostwärts von den „Bänken“ werden diese Strömungen aus Nor- den allmählig nach Osten hin umgekehrt, und zu östlichen Drift- Strömungen umgewandelt, zum Theil wohl in Folge der hier vorherrschenden Westwinde, und so verschmelzen sie theilweise denn dort im Parallellismus mit dem nordöstlichen Zweige des Golfstromes. Im Süd-Osten wird, wie ich schon sagte, der Golfstrom oder doch sein südöstlicher Zweig von dem breiten südlich ge- richteten Strome aufgenommen, welcher längs der Küsten von Spanien und Marocco hinabgeht, und welcher als „der Vater der Guinea-Strömung“ betrachtet wird. Der Golfstrom und seine Seiten-Ströme bilden auf diese Weise so zu sagen einen co- lossalen Wasser-Wirbel oder Strömungs-Kreis, und in der Mitte dieses Wirb-els liegt eine grosse Partie des Atlan- tischen Oceans, die wir so abgränzen können: dieselbe wird im Süden von der Region der Passat-Winde und der Aequato- rial-Strömung begränzt, im Westen^ Norden und Osten von dem bogenartig gekrümmten Golfstrom, der sich ganz um sie herumschwingt, umschlungen, und von den Stürmen und Or- kanen, welche dem Laufe des Golfstromes folgen, umbraust. Diese Meeres-Section mögen wir als die innerste Gegend des Nord-Atlantischen Oceans betrachten. Es ist eine Gegend, in der gemeiniglich leichte veränder- liche Winde und theilweise (in seinen südlichen Partien) Windstillen vorherrschen. Sie ist, besonders in ihrem öst- lichen Theile mit Golf-Tang („Gulf uoeed^‘) bedeckt. Es giebt hier keine starke und vorherrschende Strömungen, keine scharf gezeichnete Meeres-Flüsse. Nur in ihren nördlichen und west- lichen Partien längs „der südlichen Kante“ des „Schweifs“, sowie längs der östlichen Kante des Hauptstammes des Golf- stromes giebt es südwestlich und südlich gerichtete Gegen- strömungen bis zu den nördlichen Theilen der Bahama-Bänke hinab. Bei diesen Bänken verbinden sich diese Gegenströmungen mit einem Zweige des aus seinem „Ausfall“ hervorstürzenden Golf- stroms und reissen diesen Zweig mit sich, indem sie mit ihm süd- östlich längs derBahama-Inseln zur Insel St. Domingo hin streifen.