Zur Lehre von Glaucom / von Ferdinand Arlt.

  • Arlt, Ferdinand, 1812-1887.
Date:
1884
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Credit: Zur Lehre von Glaucom / von Ferdinand Arlt. Source: Wellcome Collection.

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    — lo- dern vor dem Anfall bestandenen Grade — Wochen, Monate, Jahre lang mit Remissionen foi-tbesteht. Fluctuationen im Sehen, sehr oft mit einer gewissen Regelmässigkeit zu der- selben Tageszeit wiederkehrend, werden auch häutig in Fällen bestimmt angegeben, in welchen sich nie eine Spur von Ent- zündung äusserlich kundgab. 2. Das Glaucom gehört zu jenen Krankheiten, welche immer beide Augen ergreifen, unabhängig von einander, in Zwischenräumen von einigen Tagen, Wochen, Monaten; doch sind hie und da auch Fälle beobachtet worden, in welchen das zweite Auge durch viele Jahre frei blieb (nach Fischer sogar durch 15 Jahre). Die Art und Weise des Auftretens ist gewöhnlich die gleiche; auf beiden Augen mit entzündlichen Zufällen acut oder subacut, oder blos mit successiver Abnahme der Sehkraft, aber auch verschieden: auf dem einen Auge ganz unvermerkt, auf dem andern mit manifesten Erschei- nungen. Nicht selten treten sichtbare Entzündungserschei- nungen in einem Auge erst nach mehr weniger langem Be- stände von Glaucom auf, Avelches bereits eine beträchtliche Herabsetzung der Sehkraft, namentlich des peripheren Sehens, oder bei-eits völlige Blindheit herbeigeführt hat. — Die Enucleation des glaucomatösen Auges gibt keine Sicherheit vor früherer oder späterer glaucomatöser Erkrankung des zweiten Auges; auch die Sistirung des Processes durch Iri- dektomie an dem einen Auge kann nicht als Präservativ für das zweite betrachtet werden. Es liegen sogar verlässliche Beobachtungen vor, dass nach der Iridektomie auf dem einen Auge das andere, an welchem bei der Tags vorher vorge- nommenen Untersuchung nicht die Spur von Glaucom vorge- funden werden konnte und auch von dem Kranken nie eines der sogenannten Prodromalsymptome bemerkt worden war, am zweiten oder dritten Tage (oder etwas später) von Glaucom mit deutlichen Entzündungserscheinungen befallen wurde. Bezüglich solcher Fälle schliesse ich mich der Auffassung jener Fachgenossen an, welche annehmen, dass bei gegebener Disposition, welche vorauszusetzen man aus anderen Gründen berechtigt ist, der mit der Vornahme einer Augenoperation