Beitrag zur mikroskopischen Anatomie der Nerven / von Ernst Burdach.

  • Burdach, Ernst, 1801-1876.
Date:
1837
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Credit: Beitrag zur mikroskopischen Anatomie der Nerven / von Ernst Burdach. Source: Wellcome Collection.

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    geringere rvegclinässlgkeit der Verzweigung, durch nicht so weit ausgedehnten Verlauf, und durch zahlreiclie Plexusforniatlon seiner Zweige und Aeste unterscheidet. Derselbe hat eben- falls seine Ilauptrichtung von der Zungenwurzel nach der zweizipfligen Spitze hin, hat ebenfalls seine Aeste, und zwar bis zur äussersten Spitze, tlurchaus nur auf der äusseren Seile, und die Stämme, Aeste und Zweige der beiderseitigen Nerven sichen ebenfalls in kei- ner Verbindung unter einander, sondern- haben einen durchaus gesonderten \'erlauf; aber seine Aeste gehen nicht so regelmässig, als die des Glossopharyngeus nach aussen und vorn, sondern einige laufen selbst rückwärts, alle haben eine mehr gekrümmte, baumwurzelartige Form, spalten und verzweigen sich sehr mannigfaltig, und bilden unter einander durch Anastomosen ein Geflecht, welches zum Theil schon ganz dicht an dem Stamme beginnt, dagegen sich um vieles weniger, als die Zweige des Glossopharyngeus, dem Fiande und der Spitze der Zunge nähert; aus diesem Plexus endlich treten feine Zweige, die aber immer noch aus mehreren Primitivfasern bestehen, hervor, und bilden Endschlingen, ganz so , wie wir sie bei den Muskeln kennen gelernt haben. Da der n. hypoglossus mit seinen Zweigen sich nicht ganz der Oberfläche der Zunge nähert, wird er auch von der gemässigten Einwirkung der caustischen Flüssigkeit nicht afficirt, und somit durch die in Rede stehende Untersu- chungsvveise in seiner ganzen Ausbreitung erkennbar, welche, wie wir sahen, im Allge- meinen ganz der der Muskelnerven analog ist. Bei derselben Untersuchungsweise bemerken wir endlich in der Nähe der Zungen- wurzel noch einige Nervenbündel, welche, aus wenigenPrimilivfasern bestehend, quer über die Muskelfasern der Zunge hinweglaufen, nur in der Schleimhaut derselben ihren Sitz zu haben scheinen, einen sehr in die Länge gezogenen, fast ganz geraden Gang zeigen, und, nach beiden Seiten der Zunge zu, durch Anastomosen stärker werden, dann aber abgerissen erscheinen. Da diese Nervenbündel weder mit dem Hypoglossus, .noch mit dom Glossopha- ryngeus in irgend einer sichtbaren Verbindung stehen, auch eine ganz andere Richtung und Gestaltung zeigen, so kann ich nicht umhin, sie für Zweige jenes an der Decke der Mund- höhle wahrgenommenen Nervenpaars, von welchem ich schon erwähnt, dass man seine Ausbreitung in der von der Wandung der Mundhöhle abgelösten Schleimhaut unter dem Mikroskope bis zur Zungenwurzel verfolgen könne, zu halten, und mithin als, dem Lin- gualaste des n. irigeminiis entsprechende. Nervenzweige anzuschen. So hätte uns denn das mit Kali behandelte Prä parat alle drei verschiedenen Zungen- nervon erkennen und von einander unterscheiden lassen; und zwar haben \vir dabei den HyP^S^ossus vollständig übersehen, von dem Glossopharyngeus dagegen nur Stamm und Aeste wahrnehmen können, wäbrend uns dessen Endigungszweige verborgen blieben, und von dem liigeminus waren hinwieder nur die feinsten Piciser erkennbar, indem Zweige und Aeste desselben ausserhall) der Z>inge liegen. Um das Fehlende auf andere Art zu ergänzen, wollen wir unsern Blick zunächst auf den Trigeminus w enden. Lösen wir die Schleimhaut von der Decke der Mundhöhle mit den in sie eindringen- den, oben beschriebenen Ganmenästen des 5len Nervenpaars ab, und betrachten wir die- 9 *