Ueber Bildungshemmungen des Utero-Vaginal-Kanales / von Livius Fürst.

  • Fürst, L. (Livius), 1840-1907.
Date:
1868
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Credit: Ueber Bildungshemmungen des Utero-Vaginal-Kanales / von Livius Fürst. Source: Wellcome Collection.

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    G Folgen von Vorgängen auffassen, die auf einer Uebergangs- stufe von einem Typus zum Andern durch irgend eine hem- mende Ursache ganz oder theilweise zum Stillstände gebracht wurden und in diesem Stadium der verkümmerten Bildung erstarrten. Mochte die unbekannte hemmende Ursache die Ausbildung ganz oder theilweise herabsetzen, sie ganz oder zum Theil excessiv gestalten, oder schon in der embryonalen Keimanlage qualitative Veränderungen bewirken — immer war diese Abirrung von einem deutlich erkennbaren Pfade nur eine Unterbrechung des naturgemässen Vorgangs, keine Entwicke- lung einer naturwidrigen Erscheinung. Um die Anomalien beurtheilen zu können, muss man die Norm im Auge be- halten, und um Hemmungsgebilde eines Organes wissen- schaftlich zu classificiren und in ein correctes, stets-gütiges System zu bringen, muss man sie auf dem Hintergründe des normalen Gebildes betrachten, zugleich aber diejenigen Punkte im normalen Entwickelungsgange des Organs besonders her- vorheben, welche als Anhaltspunkte zur Bestimmung der Zeit, in der die hemmende Ursache gewirkt haben muss, dienen können. Lassen sich gewisse Stadien in der normalen Ent- wickelung mit annähernder Sicherheit an gewisse Zeiten knüpfen, so wird sich aus der Beobachtung des Hemmungsgebildes leicht die Folgerung ziehen lassen, zwischen welchen Stadien eine Weiterentwickelung partiell resp. total verhindert wurde. Diese Bildungshemmungen beim Foetus bieten uns, wie Rose tref- fend bemerkt ’), schon im Groben und für das blosse Auge eine erwünschte Controle der Entwickelungsgeschichte dar. Es wäre überflüssig, die Entwickelungsgeschichte des weiblichen Genitalkanals, von der wir hier handeln, eingehender zu recapituliren. Die ausgezeichneten Forschungen von v. Baer, Bischoff, Dursy, H. T. Gärtner, Kobelt, Kölliker, Leu- hart, J. F. Meckel, J. Mueller, Ratlike, Thier sch, E. H. Weber, Wittich, C. F. Wolff u. A. sind jedem, der sich für dieses Kapitel inleressirt, zur Genüge bekannt, und es dürfte daher von einer ausführlichen Wiederholung um so mehr abgesehen werden können, als jedes gute Lehr-