Handbuch der Lehre von den Geweben des Menschen und der Thiere / unter Mitwirkung von J. Arnold [and others] ; herausgegeben von S. Stricker.

Date:
1871-1872
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Credit: Handbuch der Lehre von den Geweben des Menschen und der Thiere / unter Mitwirkung von J. Arnold [and others] ; herausgegeben von S. Stricker. Source: Wellcome Collection.

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    auf. Auch in dem Epithel, welches die glatle, papillenlose Oberfläche der Gauraenschieitnhaul iDekloidot, finden sich zahlreiche Geschmacksscheiben, die aber nicht 0(l(>r kaum Uber das Niveau des tll)rigen Rpithels hervorragen und noch näher untersucht werden müssen. Feinerer Bau der Gesch m a ckspa p i I len des Frosches (H. escu- lenta und teniporaria). Diese Papillen bestehen aus einem mit Epithel be- deckten bindegewebigen Körper, der im Allgemeinen die Form eines niedrigen Cylinders oder abgestutzten Kegels hat. Auf der kreisförmigen oder elliptischen Endfläche derselben sitzt, eingerahmt von einem schmalen Gürtel von Flimmer- zellen, die Geschmacksscheibe, welche aus eigenthümiichen Zellen und zelien- ähnlichen Körpern zusammengesetzt ist. Die Seitenflächen der Papille sind mit einfachem nicht flimmerndem Cylinderepithel bekleidet. Der bindegewebige Körper der Papille besteht in seinem untern grössern Theile aus ziemlich lockerem Bindegewebe, in welchem Capillargefässschlingen, Enden verästelter Muskelfasern und ein Bündel dunkelrandiger Nerven ein- gebettet liegen. Der obere Theil ist eine solide, 0,01 — 0,015 Mm. dicke Scheibe von sehr dichtem, kernlosem Bindegewebe, die den Namen Nerven- kissen führen mag. Sie bildet den Boden, auf dem die Geschmacksscheibc; ruht. Fünf bis zehn dunkelrandige Nervenfasern treten von unten her in die Papille und laufen in deren Axe fast immer ungetheilt bis zur unteren Fläche des Nervenkissens. Bei oder kurz vor ihrem Eintritt in das Letztere spitzen sie sich ein wenig zu, verlieren plötzlich ihr Mark und ihr Neurilemm schwindet. Unmittelbar hierauf theilen sich die nunmehr sehr dünn (etwa 0,002 Mm.) und blass gewordenen Nervenfasern und bilden, unter wieder- holter dichotomischer Verästelung, ein zartes dichtes Nervengeflecht, welches i sich nahezu horizontal in der untern Hälfte des Nervenkissens ausbreitet. Von diesem Geflecht aus steigen zahlreiche, feine Zweige (Fig. 277), die sich ; selbst wieder zu theilen pflegen, in gerader oder schräger Richtung bis auf die Oberfläche des Nervenkissens. Hier treten sie mit gleich zu beschreiben- den Elementen der Geschmacksscheibe in Verbinduns. Die Nervenbündel, welche in die P. fungiformes treten, stammen vom N. glossopharyngeus. Die kleinen Papillen der Froschzunge, die mit gewöhnlichem I Epithel besetzt sind, scheinen, wie .'^chon Billhotii heivoihob, nervenfroi zu sein. 1 Das Nervenkissen, welches nach unten zu fest mit dem andern Bindegewebe dei- Papille verwachsen , nach aussen aber scharf und glatt begrenzt ist, besteht aus sehrfeslem, undeutlich (ibrillärem Biudegewebe , das in verdiituilen Säuren und Alkalien weniger stark aufschwillt als gewöhnliches fibrilläres Bindegewebe. Krv hielt das Nervenkissen für eine colossale Verbreiterung des Neurilemms und nannte es Nervenschaie. Die blassen Nervenfasern , in welche sich die dunkelrandigen beim Eintritt ins Nervenkissen auflösen, hat Kuv zuerst gesehen. Er nimmt aber ein mein- pinsel- förmiges Zerfallen der Nervenfasern in feinste varicöse Aestchen an , und hat die reichen dicliotomischen Theilungen nicht bemerkt. Unsere Best hreibung ist näcii frischen, in Serum und verdünntem Giycoriii gelegenen Priiparalen gegeben.