Geschichte der Forschungen über den Geburtsmechanismus während des dritten Viertels des 17. Jahrhunderts : Inaugural-Dissertation der medicinischen Facultät zu Giessen bei Erlangung der Doctorwürde in der Medicin, Chirurgie und Geburtshülfe / vorgelegt von Moritz Fresenius ; Präses Prof. Dr. v. Ritgen.

  • Fresenius, Moritz.
Date:
1855
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Credit: Geschichte der Forschungen über den Geburtsmechanismus während des dritten Viertels des 17. Jahrhunderts : Inaugural-Dissertation der medicinischen Facultät zu Giessen bei Erlangung der Doctorwürde in der Medicin, Chirurgie und Geburtshülfe / vorgelegt von Moritz Fresenius ; Präses Prof. Dr. v. Ritgen. Source: Wellcome Collection.

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    das Kreuzbein starkes Bein, Kreuzschloss oder Schlossbcin, das Steissbein Sitzbein, das ungenannte Bein jeder Seite das bieite Bein oder die Hüfte genannt. Im Zusatz von W elsch sind die breiten und runden Mutterbänder ziemlich gut beschrieben und der Zunahme der Dicke der Gebärmutterwand während der Schwangei- sclraft gedacht. Die Umwälzung des Kindes wird noch geglaubt. Das Kind bewirkt sie unmittelbar vor der Geburt. Der Muttermund öffnet sich von selbst und wird auch noch hierzu von dem Kinde gereizt, welches seinen Ausgang sucht, die Oeffnung für die Ein- führung seines Kopfes benutzt und davon nicht weicht, bis es sich sowohl für sich selbst durchgearbeitet hat, als auch durch die gewöhnlichen Wehen durchgetrieben und vollends zur Welt ge- boren wird. Die Geburt im 9. und 10. Schwangerschaftsmonat bringt rechte und lebhafte, im 7. Monat selten gute, im 8. Monat nicht gute Kinder. Die Geburt kann schmerzlos leicht sein. Die Geburt mehrfacher Früchte wird von Mer cur io und Welsch als natürliche Geburt betrachtet. Welsch läugnet das Zerspringen des Schloss- oder Eissbeins bei der Geburt, weil es vermittelst eines Knorpels und eben vermittelst einer starken Haut befestigt ist. Hätte die Trennung Statt, so könnte keine Geburt schwer und keine Wöchnerin zu gehen im Stande sein, und bei der Wiedervereinigung müssten sich ebenso viel Knochen- schwielen, als Geburten bilden. Zu den Ursachen der schweren Geburt ist unter andern der Fall gezählt, wenn das Schambein eingebogen, eingedrückt oder verdickt, oder wenn die Geburts- theile zu eng, und besonders, wenn das Kind zu gross ist. Unter den Ursachen der fehlerhaften und unnatürlichen Geburt sind aufgeführt: Missbildung des Kindes mit Mangel oder Uebermass und fehlerhafte Lage. Letztere besteht, wenn das Kind mit ge- bogenem oder gekrümmtem Haupte, oder mit den Händen oder Füssen, oder mit der Seite, oder mit dem Ilinterthcile, oderRiick- grathe erst und vorankommt. Mercurio verwirft den Rath des Ru eff, bei vorliegenden-beiden FüsSen das Kind an diesen aus- zuziehen und bei vorliegendem einen Bein das andere herabzu- holen und will, dass das Kind auf den Kopf gewendet werde; wenn aber dies nicht angehe, so möge man es machen, so gut man könne und selbst Rueff’s Rath befolgen. Welsch meint, es wäre gut, wenn alle Hebammen die Wendung von den Füssen auf den Kopf zu machen verständen. Da aber das Kind durch die Wendungsversuche leicht in eine noch schlimmere Lage ge- 2*