Untersuchungen über intraoculare Tumoren : Netzhautgliome / von J.R. da Gama Pinto.

  • Pinto, J.R. da Gama.
Date:
1886
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Credit: Untersuchungen über intraoculare Tumoren : Netzhautgliome / von J.R. da Gama Pinto. Source: Wellcome Collection.

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    der Pars ciliaris Gliomzellcn hervorgehen lässt. Plausibler wäre es, wie mir scheint, die fragliche Eiterbildung als Gliorawucherung auf- zufassen. Die räthselhaften mehrkernigen Zellen können verschiedene Bedeutung haben Ich will nur daran erinnern, dass es auch mehr- kernige Gliomzellen gibt. Es wäre aber auch möglich, dass es sich um in Zerfall gerathene Elemente handelte. Demnach hätten wir auch hier höchstwahrscheinlich eine Zerstörung der Linsenkapsel durch Gliom. Die fremden Elemente, am Aequator eingedrungen, hatten sich zwischen Kapsel und Linse angesammelt. Ist die Linsenkapsel einmal durchwuchert, so kann die voll- ständige Desorganisation und Aufnahme ihres Inhalts in die Geschwulst- masse nicht mehr lange Zeit in Anspruch nehmen. Im Fall 12 ist die Linse bei noch geschlossener und intakter Bulbuswand gänzlich zerstört; nur einige Keste der strukturlosen Kapsel und eine breite Kapselkatarakt finden sich durch die nach vorne wuchernde Tumor- masse gegen die Hornhaut angedrückt. All diese Veränderungen bieten für diejenigen, welche mit der Pathologie des Linsensystems vertraut sind, durchaus nichts Neues, haben aber den Vortheil zu zeigen, dass die durch Gliombildung be- dingten Ernährungsstörungen dieselben progressiven und regressiven Vorgänge hervorrufen, wie sie theils bei der angeborenen, theils bei der senilen Katarakt gefunden werden, 4) Sehnerv. Fast gleichzeitig wie die Aderhaut, mitunter auch vor derselben (Fall. 1, 3) wird der Sehnerv vom Gliom er- griffen. Der Sehnervenkopf fällt zunächst der Gliominvasion zum Opfer und liefert ein so frisches zellenreiches Gewebe, dass dies zu der Ansicht beigetragen haben mag, die Geschwulst könne zuweilen auch primär vom Sehnerven ausgehen. Ich für meinen Theil kenne kein einziges Beispiel von intraocularem Gliom, dessen Ursprung unzweifelhaft in den Sehnerv zu verlegen wäre. Der Nervenstamm und dessen Scheiden, sowie die Scheidenräume (Fall 3, 5, 7, 10 11) bilden den natürlichen Weg der Fortpflanzung des Glioms in die Schädelhöhle hinein, wo sich in der Kegel die erste secundäre Neubildung zu zeigen pflegt. Dass aber, ausser dieser direkten Uebertragung per Continuität, eine wahre Metasta- sirung im engeren Sinne des Wortes stattfinden kann, beweisen die 1) Thalbcrg, loc. cit. pag. 17. Pinto, Untersnchungen intraocularor Tumoren. 6