Lehrbuch der pharmaceutischen Technik : nach eigenen Erfahrungen / bearbeitet von Friedrich Mohr. Für Apotheker, Chemiker, chemische Fabrikanten, Ärzte und Medicinal-Beamte.

  • Mohr, Friedrich, 1806-1879.
Date:
1866
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Credit: Lehrbuch der pharmaceutischen Technik : nach eigenen Erfahrungen / bearbeitet von Friedrich Mohr. Für Apotheker, Chemiker, chemische Fabrikanten, Ärzte und Medicinal-Beamte. Source: Wellcome Collection.

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    ein Uebelstand. Wenn man bei der Einrichtung einen Gegenstand ver- gessen, oder wenn sich durch Erfahrung herausgestellt hat, dass ir- gend eine Drogue in einem grösseren oder kleineren Kasten besser un- tergebracht würde, so muss man nothwendig die alphabetische Ordnung stören, oder eine Anzahl Kasten ganz umfüllen, was oft wegen des im Holze fest anhaftenden Geruches der früheren Drogue ganz unzuläs- sig ist. Ich halte deshalb die freie Dispositionsfähigkeit über die Anordnung der Kasten, ohne deren alphabetische Reihe stören zu müssen, für ein unabweisbares Bedürfniss. Dieses lässt sich bei der eben beschriebenen Constructionsart in der Weise erreichen, dass mau auf den vollkomme- nen dichten Schluss der Kasten in ihren Fächern verzichtet, und jedem Kasten nach oben, rechts und links einen kleineu Spielraum giebt, wo- durch derselbe in jedes Gefach eingesetzt, die Reihenfolge durch Ver- setzen also beliebig verändert werden kann. In diesem Falle müssen die einzelnen Kasten Schieberdeckel haben, die ihnen auch zum Zwecke des Herunternehmens in das Laboratorium oder die Stosskammer nützlich sind. Die Kasten werden aus Tannenholz, durch Verzapfung gefügt, an- gefertigt. Ihre Form ergiebt sich aus Fig. 28. Sie haben vorn einen jTjo-. 28. Knopf auf ^/g der Höhe von un- ten, darüber das Schild, entweder in Oelfarbenschrift, oder auch auf Papier mit Firniss überzogen. Der Deckel schiebt sich nach hin- ten auf. Er hat vorn und hinten entweder einen halbrunden Ein- schnitt, wie auf den Messerklin- gen, oder ein aufgenageltes Brett- chen , um ihn zurückzuschieben oder herauszuziehen. Diese An- ordnung bietet den Vortheil dar, dass man mit der Hand in den Kasten greifen kann, ohne den Kasten mit Schieberdeckei. Kasten ganz aus Seinem Gefache herauszuziehen, noch den Deckel ganz zurückzuschieben. Beim Hin- setzen des Kastens in seine Stelle schiebt sich der Deckel immer von selbst in seine richtige Lage, indem er an die Hinterwand anstösst. Die Kasten sind auf horizontale Bretter von derselben Tiefe aufge- stellt. Zwischen den einzelnen Kasten ist nur eine schmale Latte von 7-2 Zoll Breite aufgenagelt, um den Kasten beim Einschieben Leitung zu geben, und um zu verhindern, dass sie sich unregelmässig an einander schieben. Es entsteht dadurch zwischen je zwei Kasten eine leere Stelle, von der Breite der kleinen Latte. Dieser leere Zwischen- raum hat den grossen Vortheil, dass keine Gerüche aus einem Kasten in