Zur Anatomie des Prostata, des Uterus masculinus und der Ductus ejaculatorii beim Menschen / von N. Rüdinger.

  • Rüdinger, N. (Nikolaus), 1832-1896.
Date:
1883
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Credit: Zur Anatomie des Prostata, des Uterus masculinus und der Ductus ejaculatorii beim Menschen / von N. Rüdinger. Source: Wellcome Collection.

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    Wenn Henle die Angabe macht, dass der Uterus masculinus in seiner Wand ein cavernöses Gewebe führe, so halte ich dieselbe für voll- berechtigt und die Notiz von K ölliker, dass die Anwesenheit desselben nicht constant sei und in gewissen Fällen fehle, mit den Thatsachen nicht übereinstimmend. Die Schleimhaut des männlichen Uterus erscheint nicht so ein- fach, als bisher angegeben worden ist. Henle sagt, dass der Sinus prosta- ticus im gewöhnlichen Zustand zusamengefallen mit faltigen Wänden ver- sehen sei. Man muss jedoch an demselben zweierlei Faltenbildung unter- scheiden. Man sieht erstens Falten, welche das Resultat der Contraction der Muskelwand sind und zweitens solche, die nicht verstreichen, folglich Bildungen darstellen, welche an jene der Prostata erinnern. Die ver- streichbaren Falten berühren sich im Uterus masculinus so vollständig, dass man an gelungenen Schnitten das Lumen desselben nur als Spalten zwischen den einzelnen Falten verfolgen kann. Die nichtverstreich- baren Falten bleiben im ausgedehnten Zustande als zierlich gestaltete Leisten von verschiedener Länge nach dem Lumen des Uterus gerichtet und verleihen demselben eine Begrenzung mit bedeutender Oberflächen- vergrösserung. Die letztere wird dadurch noch bedeutender, dass jede ein- zelne Falte mehrere sekundäre nicht verstreichbare Platten von der Basis bis zum freien Rande besitzt. (S. Fig. XI.) Diese Falten sind ungleich- mässig an der Uterushöhle angebracht, indem dieselben an der vorderen und lateralen Wand eine übereinstimmende Form darbieten, während sie an einzelnen Stellen der hinteren Wand eine bedeutendere Länge erreichen und ziemlich weit in das Lumen vorspringen. Sie erheben sich an der Uteruswand mit breiter Basis und laufen allmählich in schmale Leisten aus. Scharf getrennt zeigt sich an denselben die im Innern angebrachte Fasermasse und die Schleimhaut, welche die Oberfläche überzieht. Aus der Uteruswand treten alle die in ihr befindlichen Fasern: Bindesubstanz, elastische und Muskelfasern in die Falten ein; denn in dem centralen Zug einer jeden Falte lassen sich unzweifelhaft die langen stäbchenförmigen Kerne der glatten Muskelfasern erkennen, leichter in ihrer Basis, als in ihrer Spitze. Der Schleimhautüberzug dieser Plicae uteri stellt einen ziemlich breiten Saum dar, der gleichmässig die Unterlage von der Tiefe bis zum freien Rande deckt. Das Epithel ist ein mehrschichtiges, an der Ober- fläche aus Cylindern, in der Tiefe aus kürzeren Ersatzzellen bestehend.