Über den Einfluss des Quecksilbers auf den Syphilisprocess, mit Berücksichtigung des sogenannten Mercurialismus : klinische und chemische Untersuchungen / von L. v. Vajda und H. Paschkis ; zusammengestellt von L. v. Vajda ; mit einem einleitenden Vorworte von Carl L. Sigmund Ritter von Ilanor und E. Ludwig.

Date:
1880
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Credit: Über den Einfluss des Quecksilbers auf den Syphilisprocess, mit Berücksichtigung des sogenannten Mercurialismus : klinische und chemische Untersuchungen / von L. v. Vajda und H. Paschkis ; zusammengestellt von L. v. Vajda ; mit einem einleitenden Vorworte von Carl L. Sigmund Ritter von Ilanor und E. Ludwig. Source: Wellcome Collection.

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    Auch Eustachius Rudius (1604) hat1) die Knochen- kraiikheiten bei Syphilis von Mercur abgeleitet. Seine Lehre ist in gewisser Hinsicht die fortentwickelte Lehre Fernel's, Palmarius', welche sie aber an Präcision, Klarheit des Aus druckes um Vieles übertrifft. Rudius ist der Erste, der es ausdrücklich bemerkt, dass das Zurückbleiben des Mercura im Körper nicht immer dasselbe fatale Ende zu haben braucht. In Betreff der Knochenleiden sind seine Angaben wohl von keinem grösseren Werthe als die von Jordan; be- treffs der Art des Gehirnleidens nach Quecksilbergebrauch, Retention des Quecksilbers aber enthalten seine Schriften neue sehr wichtige Bemerkungen. Sie gewähren nämlich Einblick wie keine zweite, welcher Art ungefähr die Gehirn- affectionen waren, welche man damals dem Mercur zu- geschrieben hat. Merkwürdig ist es ferner, dass er vom Quecksilber als von der Ursache des Knochenleidens nicht in exclusiver Weise spricht. Er erwähnt einfach der Po- tenzirung des syphilitischen Giftes durch das Quecksilber, gleich Palmarius, was sich dann in der Labefaction der verschiedenen Körpertheile, darunter auch der Knochen, äussert. Gleich Fernel schreibt Rudius: „Et quod deterius est si ex hoc medicamento non sanantur aegrotantes malum proritatur et deterius evadit, nam viscera et solidae corporis partes labefactantur et hydrargyrum in corpore remanet; mul- tique marasmo conficiuntur nonnullis dentium casus palatique corruptio succedit; aliis capitis ossa exesa remanet aut etiam os et fauces distorta. p. 66 b): „Nos autem vidi quod et alii observarunt corpora quaedam dissecta in quibus argentum vivum in ossium cavitate non exigua copia ex inunetione hujus medicamenti ob morbum gallicum administrata, fuisse collectum, et nihilominus ipsi post inunetionem pluribus annis vixerant, quod contigisset si vero venenum esset. Si ergo venenum non est, erit medicamentum. Nach Rudius können auf Gebrauch des Quecksilbers auch Gehirnleiden entstehen, und zwar setzt er auch den ') Eustach. Rudii utinensis (Prof. ]»rim. med.), De morbn gallico libri quinque. Venetiua 1004. p. 00.