Über Struma maligna ... / vorgelegt von Emil Bötticher.

  • Bötticher, Emil.
Date:
1894
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Credit: Über Struma maligna ... / vorgelegt von Emil Bötticher. Source: Wellcome Collection.

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    Umwachsung der grossen Gefässe und des nervus yagns wenigstens im operabeln Sinne durchaus nicht zu denken. Auch Ätzungen, Elektropunktur und Ähnliches führen nur schnelleren Zerfall oder schnelleres Wachstum herbei und so müssen wir die Schilddrüsen¬ sarkome als ein noli me tangere betrachten“ Diese Ansicht würde durch die Statistik Brauns unterstützt werden; danach starben von 34 wegen struma maligna Operierten 22 nach der Operation, 12 genasen, doch traten bei 6 von diesen Rezidive ein. Nach einer Zusammenstellung Rotters über 50 Operierte waren nach einem halben Jahre 84 % tot oder mit Rezidiv behaftet. Doch sind später trotzdem gegenteilige Ansichten, gestützt auf bessere Resultate, geäussert, so von Heath, welcher fordert, dass Sarkome der Schilddrüse früh und gründlich operiert werden sollten, und von Kocher, der 1889 maligne Entartung der Schild¬ drüse als erste Indikation zur Operation hinstellte. Die letztere erzielte auch durch frühzeitige Operation bei maligner Struma gute Resultate, denn von 20 Operierten starben ihm nur 3. Ebenso berichten Maas, Bircher und Schuh über je einen Heilungsfall. Diese Verschiedenheit der Ansichten mag auch ihren Grund finden in der in der letzten Zeit immer mehr vervollkommnten Operationstechnik und Wundbehandlung. Denn während früher schon die Exstirpation einer struma vulgaris für eine lebensgefährliche Operation galt, beweisen heute die statistischen Zahlen von allen Seiten die relative Gefahrlosigkeit einer Strumaoperation bei gutartiger Struma. Auf Grund dieser Ausführungen muss man also die Prognose der Struma maligna zwar immerhin als ungünstig bezeichnen, doch ist stets begründete Hoffnung auf Heilung vorhanden, wenn die Geschwulst frühzeitig und gründlich exstirpiert wird. Es möge mir erlaubt sein, im Anschluss daran über einen Fall von Schilddrüsensarkom zu berichten, der in der Würzburger chirurgischen Klinik zur Operation kam und mir durch die Güte des Herrn Hofrates Prof. Dr. Schönborn zur Bearbeitung über¬ lassen wurde.