Über Struma maligna ... / vorgelegt von Emil Bötticher.

Bötticher, Emil.

Date:: 1894

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Licence: Public Domain Mark

Credit: Über Struma maligna ... / vorgelegt von Emil Bötticher. Source: Wellcome Collection.

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An Bösartigkeit übertrifft jedoch das Sarkom das Carcinoin denn während das Carcinom durchschnittlich in 11 Monaten den exitus herbeiführt, ist beim Sarkom die durchschnittliche Lebens¬ dauer nur 5 Monate. Eine Differentialdiagnose zwischen Sarkom und Carcinom zu stellen ist fast unmöglich, wenn man nicht durch einen Troikart Partikelchen der Geschwulst zur mikroskopischen Unter¬ suchung entfernen will. Doch gelingt auch dies nur selten, da man am Lebenden schwer unterscheiden kann, wo die Geschwulst typisch ist. Ausserdem ist die Diagnose klinisch und therapeutisch wertlos und die Untersuchung mittels Troikart ist wegen der durch Infektion und Yerjauchung drohenden Gefahr lieber zu unterlassen. Bei vorliegendem Präparate ist der Unterschied zwischen Carcinom und Sarkom leicht zu machen. Zwar ist die äussere Form bei beiden die gleiche, bei beiden ist die Oberfläche bald glatt, bald höckerig, aber in der Schnittfläche zeigt sich schon makro¬ skopisch der Unterschied, indem die Schnittfläche des Carcinoms eine rötliche Farbe zeigt und reichlich mit Zellsaft bedeckt ist. Die Schnittfläche des Sarkoms dagegen ist gewöhnlich hell, glatt und fast transparent; Zellsaft lässt sich nur wenig abstreifen, und ausserdem ist die vom Zentrum zur Peripherie gehende Faserung, die eine in derselben Richtung gehende, leicht zu bewirkende Spaltbarkeit zur Folge hat, für Sarkom charakteristisch. Mikroskopisch ist der Unterschied aus den verschiedenen Ausgangsorten der Geschwulst zu erkennen. Das Carcinom ent¬ steht aus dem Epithelbelag der Drüs’chen und breitet sich nach innen und aussen so aus, dass es zum solitären Krebsknoten wird. Das Sarkom entsteht aus dem die einzelnen Drüsen trennenden Bindegewebe. Am besten erkennt man nach Kaufmanns und Wölfflers Untersuchungen über die Histogenese der sarkomatösen Struma dies an den Übergangsbildern vom normalen Schilddrüsegewebe zur Neubildung. Es zeigt sich dort das interacinöse Gewebe anfangs verdickt durch Zelleneinlagerung.