Ein Fall von Sacralteratom : mit besonderer Berücksichtigung seiner Beziehungen zu Primitivstreifenresten, zugleich ein Beitrag zur Frage der mono- und bigerminalen Mischgeschülste ... / vorgelegt von Wilhelm Steimann.

  • Steimann, Wilhelm.
Date:
1905
Catalogue details

Licence: In copyright

Credit: Ein Fall von Sacralteratom : mit besonderer Berücksichtigung seiner Beziehungen zu Primitivstreifenresten, zugleich ein Beitrag zur Frage der mono- und bigerminalen Mischgeschülste ... / vorgelegt von Wilhelm Steimann. Source: Wellcome Collection.

    5/60 (page 5)
    denen der Entscheid, ob sie mono- oder bigerminaler Herkunft sind, schwer fällt, also Grenzfälle, genaustens untersucht, be¬ schrieben und gedeutet werden. Ein solcher Fall wurde mir aus der Sammlung des kgl. Pathologischen Institutes der Universität von Herrn Professer L. Asch off, meinem ver¬ ehrten Lehrer und derzeitigen Chef, zur Untersuchung und Veröffentlichung gütigst überwiesen. Es handelt sich im vorliegenden Falle um einen Foetus aus dem 5. Monat, der dem Institut von Herrn Dr. Everke- Bochum übersandt wurde, der das Präparat seinerseits von einem anderen Arzte zugeschickt bekommen hatte, leider ohne jede anamnestischen Angaben. Da ich hier aber besonders nur das anatomische Verhalten eingehend berücksichtigen möchte, so fällt das Fehlen anamnestischer Daten nicht schwer ins Gewicht, und ich k^nn sofort mit der Beschreibung des Tumors selbst beginnen. An die Spitze der m ak roskopi sehen Beschreibung des Tumors möchte ich den Sectionsbericht, wie ich ihn im Journal des Institutes vorfand, stellen, um ihn alsdann noch in einigen Punkten zu ergänzen. Sectionsbericht. Journal Nr. 393, 1904. Ca. 27 cm. lange Missbildung weiblichen Geschlechtes mit eigentümlichen, oedematosen, buckligen Verdickungen der Rumpfhaut, sowie der linken oberen und der beiden unteren Extremitäten. Leichte Klumpfussstellung beiderseits, besonders rechts entwickelt. Die Oberschenkel sind weit gespreizt und zwischen ihnen hängt vom Steiss eine 9 cm. breite, 5 cm. dicke und 12 cm. lange Geschwulstmasse herunter. Zwischen den Schenkeln sieht man eine verkümmerte weibliche Ge¬ schlechtsöffnung mit nur geringer Andeutung der grossen Labien und dahinterliegend die Analöffnung, durch welche man mit einer Sonde in den Darm gelangt, wobei die Sonde eine Richtung nach rechts oben nimmt. Die Geschwulst breitet sich zwischen dem Anus und dem Kreuzbein aus. Genaue Präparation der Gegend bleibt Vorbehalten.