Ein Fall von Endotheliom der Portio vaginalis ... / Albert Braetz.

Braetz, Albert (Karl Albert), 1870-

Date:: 1896

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Credit: Ein Fall von Endotheliom der Portio vaginalis ... / Albert Braetz. Source: Wellcome Collection.

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an der Grenze des Tumors herrscht an einigen Stellen (cfr. Figur 1, Taf. I) ein mehr paralleler Verlauf der Stränge — weist auf einen Zusammenhang der Geschwulst mit den Lymphbahnen hin. Dass die Stränge mit Vorliebe den Blutgefässen folgen, wie es die nor¬ malen Lymphgefässe thun, lässt sich aus den vorliegenden Schnitten allerdings nicht deutlich erkennen. Gleichwohl kann es sich nur um Lymphgefässe handeln, wie sich aus der Art der Wandung und vor allem aus dem Inhalte der Zellstränge ergiebt. Würden die Stränge den Blutgefässen entsprechen, an die man bei der be¬ schriebenen Anordnung denken könnte, so müssten sich namentlich an stärkeren Strängen die dicken Wandungen der Blutgefässe nach- weisen lassen, was aber nicht möglich ist. Ferner müssten sich an irgend einer Stelle rothe Blutkörperchen in den Strängen finden, die ebenfalls fehlen. Endlich direkt beweisend ist das Vorhanden¬ sein zahlreicher Lymphocyten, die in solcher Menge nur in den Lymphgefässen Vorkommen werden. Wenn demnach die Zellstränge den Lymphbahnen entsprechen, so ist zunächst, wie auch Amann bei der Beurtheilung seines Tumors hervorhebt, zu entscheiden, ob die Zellmassen metastatische krebsige Wucherungen vorstellen, die ja als Bahnen für ihre Aus¬ breitung die Lymphspalten und Lymphgefässe benutzen, ohne dass die Endothelien aktiv betheiligt sind, oder ob die Zellstränge entstanden sind durch Wucherung der Endothelien der Lymph¬ bahnen. Im ersteren Falle, bei carcinomatöser Ausfüllung der Lymph- räume, müssten überall die Lymphgefässendothelien erhalten und nachweisbar sein. An einigen Stellen (cfr. Figur 2, Taf. I), sind allerdings die Zellhaufen, wie oben ermähnt, von spindelförmigen Zellen umgeben, die wie eine Gefässwand erscheinen. Aber das trifft nur für wenige Stellen zu und an diesen Stellen ist der Zell¬ haufen auch nicht im ganzen Umkreise, sondern nur an einer Seite von solchen endothelähnlichen Zellen begrenzt. Diese Zellen lassen aber auch noch eine andere Deutung zu; es handelt sich wahr¬ scheinlich um Bindegewebszellen, die dadurch ihre spindelförmige, endothelähnliche Form gewonnen haben, dass die wachsenden Zell¬ stränge das umgebende Bindegewebe stark auseinander gedrängt haben. Dafür spricht auch, dass diese endothelartigen Zellen sich nur um grosse Stränge herum finden, die einen stärkeren Druck auf die Umgebung ausgeübt haben, während dieselben an kleineren Strängen fehlen.