Handbuch der Gewebelehre des Menschen : für Aerzte und Studirende / von A. Kölliker.

Kölliker, Albert, 1817-1905.

Date:: 1852

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Credit: Handbuch der Gewebelehre des Menschen : für Aerzte und Studirende / von A. Kölliker. Source: Wellcome Collection.

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diffusen, alle Retinatheile' mit Ausnahme der Stäbchen tränken- den Pigmente herrührt. Diese letztern treten hier einzig und allein in Form von Zapfen, Coni, auf, indem, wie neulich Henle (Zeit- schr. f. rat. Path. 1852 II. pg. 307) richtig meldet, die eigentlichen Stäbchen im gelben Fleck und in dessen nächster Umgebung gänzlich fehlen. Statt ihrer bilden die Zapfen eine ganz continuirliche Schicht, sind schmäler als anderwärts (nur 0,002—0,0024' breit) und tragen an ihrem äussern Ende hier wie anderwärts nicht kurze Stiftchen, wie Henle angibt, sondern gewöhnliche Stäbchen, hier nur von 0,0006—0,0007' Breite (Fig. 304 l). Nach gegebener Beschreibung der Elemente der verschiedenen Retina- schichten wird es gut sein, noch einen Blick auf den Zusammenhang derselben zu werfen. Ich habe an menschlichen Augen ermittelt, dass die Fasern, welche von den Stäbchen und Zapfen nach innen und von den Körnern nach beiden Seiten abgehen, im Zusammenhang stehen und nurTheile eines ausser von H.Müller noch von Niemand im Zusam- menhang erkannten Fasersystemes der Retina sind, das mit seinen Elemen- ten in grosser Zalil senkrecht die ganze Dicke der Retina durchsetzt und das radiäre Fasersystem (Radialfasern, H. Müller) genannt werden soll, im Gegensatz zum horizontalen, dem der Ausbreitung des * Opticus. Geht man von der Stäbchenschicht aus, so ergibt sich, dass die von den Stäbchen und Zapfen auslaufenden feinen Fäden mit den von den Körnern nach aussen abtretenden ähnlichen Fortsätzen direct zusammen- hängen, in der Art das die Fäden der Stäbchen (Fig. 303 l?T^mit den Kör- nern der äussern Körnerschicht, die der Zapfen (Fig, 303 1 r) mit denen der Innern Körnerlage sich verbinden und zwar immer je ein Zapfen oder Stäbchen mit einem Korn, die letzteren vielleicht auch mit mehreren. Die von den beiderlei Körnern nach innen verlaufenden Fäden, die an senk- rechten Schnitten ziemlich leicht zu verfolgen sind, setzen geraden Weges oder leicht gebogen durch die Schicht grauer Nervensubstanz hindurch, ohne mit deren Elementen sich zu verbinden und treten in die Ausbrei- tung der Opticusfasern ein, woselbst sie, wie besonders im hinternTheile der Retina, wo die Nervenfaserlage dick ist, leicht sich ersehen lässt, in den zwischen den Nervenbündeln gelegenen spaltenförmigen Lücken fas- cikelweise bis gegen die Membrana limitans verlaufen. Ich habe mir viele Mühe gegeben^ ihr Verhalten an der Oberfläche der Retina zu erforschen und in dieser Beziehung folgendes gefunden. Wenn man die Retina von der Innern Oberfläche mit starker Vergrösserung untersucht, so sieht man in der hintern Hälfte derselben, wo die Bündel der Opticusfasern noch deutlich ausgeprägt sind, zwischen denselben eine eigenthümliche Zeich- nung nämlich Reihen von Punkten, von kleinen sternförmigen Figuren oder von Strichelchen, die manchmal (auch beiThieren, beim Ochsen z. B.) regelmässig von den Bündeln her gegen einander convergiren, wie die Strahlen einer Feder. Verfolgt man diese Gebilde auf senkrechten Schnit- ten , so erkennt man leicht, dass dieselben nichts anderes sind als die Enden der radiären Fasern, welche zwischen den Nervenbündeln auf-