Die Lehre von den Augenoperationen : ein Handbuch für angehende Aerzte und Wundärzte / von J.C. Jüngken.

  • Jüngken, Johann Christian, 1793-1875.
Date:
1829
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Credit: Die Lehre von den Augenoperationen : ein Handbuch für angehende Aerzte und Wundärzte / von J.C. Jüngken. Source: Wellcome Collection.

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    nicht verlassen kann, je nachdem es alt oder frisch bereitet ist, so ist es am rathsamsten, immer das Em- plastr. cantharid. ordinär. zu wählen, und in denjenigen Fällen, wo der Reiz und die Absonderung längere Zeit unterhalten werden sollen, das Geschwür mit irgend einer reizenden Salbe zu verbinden. In denjenigen Fällen, wo es mehr darum zu thun ist, längere Zeit einen Gegenreiz, als eine Absonderungsfläche zu un- terhalten, wo ohnehin das Uebel sehr chronischer Art ist, wählt man lieber irgend ein anderes Mittel, als die Cauthariden, z. B. die Tartarus stihiatus Salbe; der Reiz, den dieses Mittel macht, ist viel intensiver, wäh- rend bei den Canthariden die Absonderung stärker ist, daher sie bei längerem Gebrauche schwächen, ein Umstand, der namentlich bei Kindern sehr zu berück- sichtigen ist. Zur Anwendung der Aetzmittel in flüssiger Form ist ein feiner Haarpinsel und eine kleine Porzellan- oder Glasschale nothwendig, so wie etwas frisches Mandel- oder Olivenöl, womit man sogleich die ge- ätzte Stelle bestreicht, damit das Mittel nicht in der Umgegend herumfliefsen und diese zerstören kann. Die Stelle, auf welcher man irgend ein Cauterium anwenden will, mufs gehörig gereinigt und möglichst trocken seyn, indem das Mittel sogleich in seiner Wir- kung geschwächt wird, wenn man es auf eine feuchte Stelle aufträgt. Zur Vorbereitung gehört ferner die Bestimmung und Anstellung der Gehülfen. Fast bei allen Caute« risationen bedarf man zweier Gehülfen, von denen der eine hinter dem Kranken steht, den Kopf desselben fixirt, und, da wo es nöthig ist, das obere Augenlied eröffnet und hält; der zweite hält etwas frisches Oli- ven- oder Mandelöl bereit, um den Brandschorf sogleich damit bestreichen zu können. Bei der Anwendung des glühenden Eisens ist noch ein dritter Gehülfe nöthig, der die Kohlenpfanne mit den Glüh eisen besorgt, und bisweilen selbst ein vierter, welcher die Eisen dar- reicht. Die Lagerung der Kranken geschieht, wie bei