Beiträge zur mikroskopischen Anatomie und Entwicklungsgeschichte der Rochen und Haie / von Franz Leydig.

  • Leydig, Franz, 1821-1908.
Date:
1852
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Credit: Beiträge zur mikroskopischen Anatomie und Entwicklungsgeschichte der Rochen und Haie / von Franz Leydig. Source: Wellcome Collection.

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    Stirnbein parallelisiren darf. Zu ihrer Bildung wird aber nicht nur nicht «kein Atom», sondern sogar viele Atome von Knorpelsubstanz ver- wendet. Nach dieser kleinen Abschweifung kehre ich zu einigen historischen Bemerkungen über die Knochenkruste zurück. Der mit der Literatur Vertraute wird wissen, dass Joh. Müller dieselbe entdeckt und in seinen Myxinoiden Tbl. I, p. 132 beschrieben und auf Taf. IX, Fig. 3 von My- liobates aquila abgebildet hat, er nennt sie dort pflasterförmigen , kalk- haltigen Knorpel, welcher Ausdruck nur synonym sein kann mit Knochen. Henle (allgemeine Anatomie p. 845) giebt an, dass Joh. Müller in der dünnen Knochenschicht, welcher die meisten Knorpel der Plagiostomen überzieht, Knochenkörperchen mit sternförmig davon ausgehenden Kanäl- chen entdeckt habe. Dies ist wohl ein Versehen von Seite Henle's. In Müller's Abhandlung in Poggendorfs Annalen XXXVIII, p. 349 steht ausdrücklich: «diese Körperchen haben niemals die Kanälchen, welche bei den höherenThierenvon ihnen ausgehen». Dies stimmt, wie angege- ben, mit meinen Beobachtungen vollkommen überein. Es dürfte von Interesse sein, an dieser Stelle auch Einiges über die Knochenkörperchen der Knochenfische anzumerken. An unseren Süsswasserfischen ist die Form und Ausbildung der Knochenkörper- chen eine höchst verschiedene. Sie stellen entweder rundliche oder längliche oder auch unregelmässig gestaltete Hohlräume dar mit zahl- reichen, langen strahlenförmigen Ausläufern, deren Communikation mit den Ausläufern anderer Knochenkörperchen öfters deutlich gesehen werden kann. Diese mit langen, verästelten Strahlen versehenen Kno- chenkörperchen können nun wieder einige bemerkenswerthe Eigen- tümlichkeiten an sich haben, so kann im Innern des Knochenkörper- chens ein Kern fortbestehen, ich sehe dieses z. B. in den Scheitel- beinen und Stirnbeinen des Leuciscusdobulu, ferner in den knöchernen Halbkanälen, welche den Schuppen der Seitenlinie aufgesetzt sind z. B. beim Spiegelkarpfen, Schleie, Barbe, öderes können sich, was gleichfalls beachtet zu werden verdient, die strahlenförmigen Aus- läufer, da wo sie sich weiter verästeln, sinusartig erweitern. Der- gleichen bis zu 0,002' gehende Lumensvergrösserungen bemerke ich an den Knochenkörperchenstrahlen vom Stirnbein eines Leuciscus '(bula. Zwischen bezeichneten Knochenkörperchen von ausgeprägter Form nnd zwischen kleinen fast punktförmigen Hohlräumen in den Knochen kann man alle Mittelstufen zusammenstellen. Das Knochen- körperchen verliert seine Strahlen und beschränkt sich auf den Cen- tralhohlraurn; der höchstens noch ausgezackte Ränder behält, und so