Volume 3

Medicinisch-chirurgisch-therapeutisches Wörterbuch oder Repertorium der vorzüglichsten Kurarten, die in dem Zeitraume von 1750 bis 1838, mit Rückblicken auf die ältere und älteste Zeit ... angewendet ... worden sind / Hrsg. durch einen Verein von Aerzten. Mit einem Vorworte des Geheimen Medicinal-Raths, Professors Dr. Barez.

Date:
1839-1840
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Credit: Medicinisch-chirurgisch-therapeutisches Wörterbuch oder Repertorium der vorzüglichsten Kurarten, die in dem Zeitraume von 1750 bis 1838, mit Rückblicken auf die ältere und älteste Zeit ... angewendet ... worden sind / Hrsg. durch einen Verein von Aerzten. Mit einem Vorworte des Geheimen Medicinal-Raths, Professors Dr. Barez. Source: Wellcome Collection.

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    la methode endermique. Paris, 1826. S. 86.) — LE SIE Ult stieg bei einer Hemiplegie von L Uran Strychnin bis auf 2 Gran und heilte dadurch diesen Fall. (Froriej/s Notizen. Bd. XV. S. 23.) — NICOLAI be¬ richtet, dass eine junge Frau, die seit 6 Jahren, in Folge einer ererbten und zu¬ rückgetriebenen Flechte, an einer Lähmung der rechten Körperhälfte litt, nachdem alle gewöhnlichen Mittel vergebens ange¬ wandt worden waren, durch die ender-, mische Anwendung des Strychnins, von T'g Gran an, binnen 3 Wochen geheilt wurde. (Ilust. Magaz. Bd. XXXIX. Hft. 1.) — RICHTE 1t, G. II., behandelte 8 Ge¬ lähmte durch Anwendung des Strychnins nach der endermischen Methode. — l)as Resultat war im Allgemeinen Besserung; bei Einigen konnte der fernere Erfolg nicht abgewartet werden, da sich die Kranken der weiteren Beobachtung entzogen. Bei allen waren schon verschiedene Kurme¬ thoden ohne allen Erfolg in Gebrauch ge¬ zogen worden, und es walteten Ursachen ob, die dieses Mittel nicht zu beseitigen vermochte. (Rust, Magazin. Bd. XXXII. S. 452.) — RICHTER, A. L. Ich habe das Strychnin in 3 Fällen von Lähmung der Extremitäten angewendet und folgen¬ des Resultat bekommen. Lähmung von organischen Fehlern des Rückenmarks als Folge einer vernachlässigten acuten M3re- litis, die in Exsudation übergegangen war, blieb, obgleich die Dosis bis zum Eintritt der Wirkung erhöht worden war, unge- heilt; 2 andere Fälle von halbseitiger Läh¬ mung, plötzlich mit einem Insultus apo- plecticus entstanden, und ohne organische Fehler im Gehirn oder Rückenmark anneh¬ men zu lassen, wurden in kürzerer Zeit, als man durch eine andere Behandlung vermag, in dem Grade gebessert, dass die Patienten innerhalb 14 Tagen von ihren Gliedern wieder Gebrauch machen konnten, sich jedoch eines Stockes bedienen muss¬ ten, und bei allen Bewegungen zu erken¬ nen gaben, dass sie gelähmt worden wa¬ ren. In diesen beiden Fällen wandte ich das Strychnin auf die gelähmten Glieder selbst an. Ich steigerte die Dosis nicht über 2 Grau und machte eine Pause von 3 Tagen, sobald das unwillkürliche Zucken eintrat. Einen günstigen Erfolg kann man sich daher nur bei solchen Lähmungen ver¬ sprechen, die von heftigen Erkältungen, ohne Anlage zum Schlagfluss und ohne Ob¬ walten organischer Krankheiten im Gehirn und Rückenmark wahrnehmen zu lassen, entstanden sind, und besonders bei den sogenannten Spastischen, welche häufig das Bestehen der Empfindung noch nach- weisen. Bei Lähmung in Folge von Blei¬ vergiftung lässt sich gewiss immer ein günstiger Erfolg erwarten. (Richter, A. L., Die endemische Methode. Berlin, 1835. S. SO.) — S T E I N H A U S E N fand das Strychnin, nach der endermatischen Me¬ thode angewandt, in einem Falle äusserst wirksam. (v. Graefe u. v. Walther, Jour¬ nal. Bd. XIX. S. 81.) BARDSLEY. Das Britein, welches Pelletier und Caventou in der falschen Angustura fanden, ist ein schätzbares Mit¬ tel, da es minder kräftig als das Strychnin wirkt, besonders in Fällen, die mit einer bedeutenden Störung der Gehirnfunctionen verbunden sind. Er räth, anfänglich nur 1 Gran täglich 2 Mal zu gehen, und nach und nach damit zu steigen. (Bardsley, Hosp. Facts and Observ., Ulustr. of the Efficacy of the new Remedies etc. London, 1830.) BARTON. Das Xanthoxylum ist wirksam gegen Lähmungen der Zunge und der Deglutitionsorgane. (Harless, Annal. a. d. Engl., Franz., Ital., Span, und Holl. Med. u. Chir. Nürnberg, 1811. 2r Bd. 2s St.) BEDDOES. Die dephlogistisirte Sal¬ peterluft hatte in mehreren Fällen von Lähmung den besten Erfolg. .(Hufeland, Journal. Bd. IX. St. 2. S. 142.) — HI L L. (Hill, Pr. obs. on the use of oxygen or vital air in the eure of disease. London, 1800.) BETHKE, C. Chr. Bei Lähmungen von arteriöser oder venöser Vollblütigkeit ist das Blutlassen nötliig, hernach wer¬ den antiphlogistische Klystire und Laxanzen, auch Vesicatorien zur Minderung der Blutmasse, zur Zertheilung und Mässigung der zu starken Bewegung der Säfte erfordert. Ist der Kopf frei, so legt man die Blasenpflaster wegen Lähmung der obern Glieder in die Gegend der Hals¬ wirbel, und wegen der untern Gliedmassen an die untern Lendenwirbelbeine. In den Lähmungen von einem kakochymischen oder cachektischen Zustande ist das Aderlässen schädlich. Es sind äusserlich reizende und ableitende, als Vesicatorien, und inner¬ lich Purgirmittel, auch nach Befinden der Umstände Brechmittel nötliig. Bei verschleimten Säften sind zugleich rei¬ zende Auflösungsmittel angezeigt. In der¬ gleichen Lähmungen, wenn sie noch nicht lange gedauert haben, ist auch das Elec- trisiren gut. Sind seröse Aussonderun¬ gen unterdrückt, so werden nach Beschaf¬ fenheit derselben diuretische oder diapho¬ retische Mittel angewendet. In letzterer Absicht sind die warmen Bäder ebenfalls dienlich. In nervösen Lähmungen von einem zu beweglichen, zu empfindsamen Nervensysteme ist der Aderlass nur nötliig, wenn Vollblütigkeit oder Congestion des Blutes dabei ist. Stark reizende Mittel schaden. Bei schmerzhafter Ursache, die nicht sogleich weggeschafft werden kann, sind schmerzlindernde, unter diesen auch das Opium anzuwenden. Wo un¬ reine Safte, schwache Nerven und sehr erschlaffte Muskelfasern sind, da ist die